1. 16 Tschernobylkinder erholen sich in Detmold

    Projekt der evangelisch-reformierten Kirche Detmold-West besteht seit 1991

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    Detmold (ck). Eine Arbeitsgemeinschaft der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde West setzt sich seit vielen Jahren für die Gesundheit und Erholung von Kindern aus Weißrussland ein. Vom 26. Juni bis 9. Juli haben 16 acht- bis zehnjährigen Kinder Unterkunft und in der Detmolder Jugendherberge gefunden. Danach werden sie auf Familien in Detmold und Lage verteilt. Auf sie wartet ein interessantes Programm, das ihnen Einblicke über ihren Urlaubsort gibt. Besuche der Adlerwarte, Freilichtmuseum, Aqualip, Vogelpark, Externsteine und eine große Spielolympiade mit den Gastfamilien sorgen für Kurzweil.

    Auch in diesem Jahr erklärten sich Dr. Björn Schaper und sein Studienkollege Dr. Christian Soyka bereit, die Zähne der Kinder kostenlos zu untersuchen. Petra Störing vom Arbeitskreis ist von Anfang an dabei und freut sich, dass die Kinder diesmal ganz besonders fröhlich sind. "Wir haben ein großes Programm für die Kinder zusammengestellt. Im Vorfeld haben wir Kleidung, Handtücher, gefüllte Kulturtaschen, Rücksäcke und neue Schuhe aus diversen Schuhgeschäften gestiftet bekommen", erzählt sie dankbar. Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und Privatpersonen haben spontan mitgeholfen, damit die Kinder mit allem was sie brauchen ausgestattet sind. "Heute freuen sich die Kinder und ihre Dolmetscherinnen besonders auf den Besuch vom Bürgermeister", erzählt sie weiter. Rainer Heller kam nicht mit leeren Händen. Gummibärchen, die wohl jedes Kind liebt und Schlüsselanhänger wurden freudig entgegengenommen. Mit Liedern und einer kleinen Plakette ihres Ortes Mosyr bedankten sich die Kleinen und forderten das Stadtoberhaupt zu einem Fußballspiel heraus. Rainer Heller wollte aber zunächst einmal wissen, wie sie hier nach Detmold gekommen sind, wie lange die Fahrt gedauert hat, wie sie sich die Arbeit eines Bürgermeisters vorstellen und vieles mehr. Die Dolmetscherinnen hatten reichlich zu tun, um die richtigen Antworten aus dem aufgeregten Stimmengewirr zu nennen. Dann gab es kein Halten mehr und die Kinder stürmten auf das Fußballfeld und lieferten sich ein lustiges Fußballspiel mit lautstarken Anfeuerungen für Rainer Heller. Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat. Auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse wurde sie als erstes Ereignis der Kategorie "katastrophaler Unfall" eingeordnet. Die Folgen sind bis heute spürbar, insbesondere auch die Kinder aus der Region rund um Tschernobyl leiden unter der kontaminierten Umwelt. Mosyr in Weißrussland Mosyr liegt etwa 80 Kilometer vom Tschernobyl-Reaktor entfernt.

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