1. Rechte Kampagnen wirken

    Referent spricht über Entwicklungen und Strömungen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    WUNSTORF (tau). Die Kampagnen rechtspopulistischer Parteien in Deutschland und in Europa gehen auf. Über deren Strategien klärte der Sozialwissenschaftler Dr. Sven Schönfelder vom Niedersächsischen Verfassungsschutz in einem Vortrag auf Einladung der Stiftung Rotes Lehmhaus auf. Schönfelder stellte dabei die Entwicklung rechtspopulistischer Parteien und Organisationen in Europa und speziell in Deutschland vor. Erstaunlich an diesen Gruppierungen ist die länderübergreifende Solidarität, obwohl Ab- und Ausgrenzung das zentrale Thema ist. Vertreter aus Österreich und den Niederlanden treten zum Beispiel als Gastredner bei Pegida-Kundgebungen in Sachsen auf. Trotz der immer wieder betonten Europaskepsis kündigen Rechtspopulisten eine engere Zusammenarbeit zum Beispiel im Europaparlament an.

    Über die als Islamkritik getarnte Fremdenfeindlichkeit docken Rechtspopulisten verstärkt auch bei Wählerschichten der gesellschaftlichen Mitte an, sagt Schönfelder. Ihnen gelinge es, sich als Graswurzelbewegung zu inszenieren, die sich um die Sorgen und Nöte der Menschen vor Ort kümmere. Darüber und über eine Ansprache auf emotionaler Ebene gelinge es, Menschen zu mobilisieren. Kennzeichnend seien vor allem starke Verallgemeinerungen und eine Opferhaltung. "Wir gegen Sie", lautet oft eine einfache Parole. Rechtspopulistische Parteien verstünden es, die Ängste von Menschen anzusprechen, sie aufzunehmen und weiter zu verstärken, um diese dann für sich zu nutzen, so Schönfelder. Dennoch seien unterschiedliche Strömungen erkennbar. Mit Blick auf die AfD sprach der Wissenschaftler von einer zweigeteilten Partei. Während im Osten Deutschlands der Schulterschluss mit Bewegungen wie Pegida inzwischen ganz offen gesucht werde, lehnen die Parteigliederungen im Westen das ab. Eine weitere Spaltung der Partei sei aus Sicht von Schönfelder nicht auszuschließen. Foto: tau

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an