WUNSTORF/HASTE (tau). Die vierten Klassen der Grundschule Haste haben einen Basar zugunsten der Flüchtlingshilfe veranstaltet und räumten dafür ihre Kinderzimmer leer. So kam ein reichhaltiges Angebot zustande, das von Kleidung und Schuhen über Spiele und Bücher bis hin zu einem großen Modelboot und der elektrischen Eisenbahn reichte. Bis zu diesem Tag war es jedoch ein langer Weg mit viel Vorarbeit. Unter der Anleitung der Lehrerinnen Wiebke Swars und Stefanie Peter haben die Kinder letztlich alles alleine auf die Beine gestellt: Sie haben gemeinschaftlich Ideen zur Umsetzung gesammelt und diese auf ihre Realisierbarkeit überprüft. Sie haben Arbeitsgruppen gebildet, in denen ein Elternbrief geschrieben und Werbeplakate und -flyer gestaltet wurden, die die Kinder später eigens verteilten. Für den Basartag haben die Kinder kostenlose Kinderaktionen wie Haare flechten, Schminken, Malen und Dosenwerfen organisiert und die einzelnen Stationen auch betreut.
Entsprechend groß war die Vorfreude und Aufregung an diesem Tag bei den Kindern, die beim Aufbau, Verkauf und den Kinderaktionen halfen. Der Basar selbst war ein voller Erfolg: Im Vorfeld wurden die bereits in Haste lebenden Flüchtlingsfamilien eingeladen, die so die Möglichkeit bekamen, nach ihren Wünschen und Bedürfnissen Spielzeug, Kleidung, Kinderwagen etc. auszusuchen, aber sich auch gemeinsam mit allen anderen Besuchern an der Kaffee- und Kuchentafel zu erfreuen. Selbstverständlich war für die Flüchtlinge alles kostenfrei. Am Ende des Tages profitierte weiterhin die Kleiderkammer in Bad Nenndorf, die dringend Kinderkleidung und –schuhe brauchte und die restlichen Bestände dankend entgegengenommen hat. Der stolze Tageserlös von 600 Euro wurde an das Johanniter Flüchtlingswohnheim in Wunstorf gespendet. Dafür übergaben die Klassensprecher der vierten Klassen Anfang Mai symbolisch einen Scheck an die Kinder des Flüchtlingswohnheims in Wunstorf, wo für dieses Geld nun Spielgeräte für das Außengelände sowie für das gemeinschaftliche Spielzimmer angeschafft werden. Die Kinder der Grundschule Haste haben auf diese Weise eindrucksvoll gezeigt: Hilfe hört nicht an der Stadt- oder Kreisgrenze auf. Hilfe ist grenzenlos. Foto: privat