STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Die beiden Bewerber um den Posten des SPD-Kandidaten für die Bundestagswahl 2017 im Wahlkreis 40 Nienburg II – Schaumburg haben sich bei einer Mitgliederversammlung der SPD-Stadthagen im Ratskeller der Kreisstadt vorgestellt. Ralph Tegtmeier aus Bad Nenndorf und Marja-Liisa Völlers aus Rehburg-Loccum informierten zunächst im Vortrag über ihren Werdegang und ihre politischen Vorstellungen, um anschließend eine Reihe von Fragen aus der Zuhörerschaft zu beantworten.
Jan-Philipp Beck, Vorsitzender des SPD-Ortsverbandes Stadthagen, hob in der Eröffnung des Abends hervor, dass die Sozialdemokraten im Wahlkreis vor der neuen Situation stünden, ohne etablierten Kandidaten in den Wahlkampf zu gehen. Auch die allgemeine Lage sorge nicht gerade für Rückenwind für die SPD, angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung würde die Partei jedoch dringend gebraucht. Der in Riepen aufgewachsene Ralph Tegtmeier (43) verwies in seiner Vorstellung auf seine tiefe Verwurzelung im Schaumburger Land. Seit 1989 bei den Jusos aktiv ist er heute im Stadtrat Bad Nenndorf, im Samtgemeinderat Nenndorf und im Kreistag engagiert, dazu in verschiedenen Parteigliederungen. In der Tätigkeit als Abteilungsleiter im Bereich Sachversicherungen bei den VGH Versicherungen sei er es gewohnt, Mitarbeiter zu führen und in gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen zu denken, so der Betriebswirt und Jurist. Marja-Liisa Völlers (31) erklärte, dass ihre Familie der SPD eng verbunden und sie so mit sozialdemokratischen Wertvorstellungen aufgewachsen sei. Nach dem Eintritt in die Partei 2009 sei sie seit rund fünf Jahren auf Ortsrats- und Stadtratsebene im Landkreis Nienburg politisch aktiv. Aufgewachsen in Rehburg-Loccum arbeitet sie heute als Lehrerin an der IGS Schaumburg in Stadthagen. Mit der Schulzeit im Ratsgymnasium und zahlreichen Bekannten auch im Schaumburger Land stehe sie so beiden Landkreisen nahe. Insofern sei sie besonders geeignet, den gesamten Wahlkreis zu vertreten. Tegtmeier betonte, dass es im Wahlkampf gelte, dass Potential der SPD auch tatsächlich auszuschöpfen. Die SPD habe zwar den gewählten Abgeordneten verloren, zuvor den Wahlkreis jedoch gewonnen. Ängste der Bürger seien ernst zu nehmen. Es sei jedoch ebenfalls wichtig, von der SPD errungene Erfolge wie die Einführung des Mindestlohnes hervorzuheben. Eine gelingende Wirtschaftspolitik schaffe die Spielräume, um sozial Benachteiligte zu unterstützen. Völlers unterstrich, dass der SPD im Wahlkreis in Maik Beermann nun ein etablierter Abgeordneter gegenüberstehe, der sich einiges an Ansehen erworben habe. So stünden die Sozialdemokraten vor einer nicht zu unterschätzenden Herausforderung. Auch sie räumte dem Thema soziale Gerechtigkeit einen hohen Stellenwert ein. Es gelte im Wahlkampf authentisch zu sein, nicht im "Elfenbeinturm zu verharren", sondern den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen.Foto: bb