HELPSEN (wa). Ein Streifzug durch 150 Jahre IHK Hannover und durch die Traditionsfirma in Familienbesitz, die Hautau GmbH: Den haben kürzlich knapp 50 Vertreter der heimischen Wirtschaft im Prüf- und Innovationszentrum Hautau PIZ in Helpsen unternommen. Und das von ihrem Sitzplatz aus, denn sowohl die IHK Hannover als auch Hautau präsentierten sich mit einem kurzweiligen Videofilm. "150 Jahre IHK, 106 Jahre Hautau – böse Zungen könnten behaupten, es handelt sich hier heute um einen Rentnertreff", meinte Hautau-Geschäftsführer Martin Beißner zur Begrüßung. Anlass war das 150-jährige Gründungsjubiläum der IHK Hannover auf Einladung des Wirtschaftsausschusses Schaumburg der IHK mit Sitz in Stadthagen und dessen Leiter Martin Wrede. Gastredner war Bundestagsabgeordneter Maik Beermann. Er hielt einen Impulsvortrag im Zeitalter der "Digitalisierung im ländlichen Raum". "Ich bin der festen Überzeugung, dass sich zukünftige Wirtschaftsstandorte dort bilden, wo Breitband vorhanden ist", sagte Beermann und lobte dabei Schaumburg als bundesweiten Vorreiter, der sich flächendeckend um das Thema Breitband kümmere. Kunden vertrauen Unternehmen, wenn ihre Daten sicher sind und Unternehmen sind davon abhängig, dass ihre Hard- und Software an ihrem Standort umfangreich verfügbar ist. Dies seien Handlungsfelder der Digitalen Agenda und der neuen einheitlichen Datenschutzverordnung, berichtete der Nienburger. Er sprach von der digitalen Verschmelzung mit der klassischen Industrie, die gelingen werde, wenn Gefahren durch unsichere Datennetze und Cyber-Kriminalität bekämpft würden. Sein wichtigstes Anliegen aber: Arbeitnehmern durch flexible Arbeitszeitmodelle, Home-Office und Jobsharing zu ermöglichen, ihr ganz persönliches Lebensmodell auch wirklich leben zu können. Die IHK Hannover versuche verstärkt gegen den Fachkräftemangel vorzusorgen, erklärte Christian Bebek, stellvertretend für den IHK Hannover-Vorsitzenden. Die Kammer habe als Weiterbildungsfonds fünf Millionen Euro eingeplant. Finanziert werden sollen daraus Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter insbesondere im Bereich der Digitalisierung. Die IHK legt ihren Fokus neben der Berufsausbildung auch auf die Anerkennungsprüfung ausländischer Bildungs- und Berufsabschlüsse. Oft fehle es an Kenntnissen über das Bildungssystem des jeweiligen Landes. Wenn es um eine kritische Stellungnahme zu dem geplanten Bau eines Geschäftes auf der grünen Wiese geht, durch das Kaufkraft aus der Innenstadt abgezogen wird, könne es sich die IHK erlauben auch große Mitgliedsunternehmen vor den Kopf zu stoßen", sagte Peter Klocke, Vorsitzender des Schaumburger Wirtschaftsausschusses.
Durch die Pflichtmitgliedschaft ist bei der IHK Hannover die Neutralität gewährleistet. Foto: wa