1. Rat entscheidet gegen grundlegende Umgestaltung

    Schlossgartencafé soll in bestehendem Grundriss saniert werden / Bürgermeister ist für aufwändigere Variante

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    STADTHAGEN (bb). Nach intensiver Diskussion entschied der Stadthäger Rat mit der Stimmenmehrheit von SPD/Grünen und der Gruppe WIR, dass das Schlossgartencafé in seiner bestehenden Grundstruktur saniert wird. Die CDU plädierte für eine weit deutlichere Umgestaltung, unterlag jedoch in der Abstimmung.

    Zum Ende der Debatte versuchte Heiko Tadge mit einem emotionalen Aufruf noch einmal, Ratsleute aus den Reihen von SPD und Grünen für die von der CDU angestrebte aufwändigere Variante zu gewinnen (SW in der Ausgabe vom vergangenen Mittwoch). "Wenden sie sich ab von ihrem selbstauferlegtem Fraktionszwang", warb er. Tadge und weitere Mitglieder seiner Fraktion hatten zuvor betont, dass mit der Freistellung des Lusthauses und dem Neubau eine wesentliche Aufwertung des gesamten Schlossgartens gelinge. Mit der Beseitigung des Anbaus aus dem 20. Jahrhundert würde die "Verballhornung eines bedeutenden Baudenkmals" beendet. Eine umfassende Modernisierung würde den Tourismus und den Naherholungswert fördern. Die neu entstehende attraktive Gesamtanlage ermögliche einem Pächter eine erfolgreiche Bewirtschaftung. Nicht zuletzt aufgrund der regelmäßigen Pachteinnahmen sei die Finanzierungslücke zur abgespeckten Version gar nicht so groß, wie von deren Befürwortern dargestellt. Bürgermeister Oliver Theiß fügte hinzu, dass bei der "großen Lösung" außerdem eine Förderung von 10 000 Euro bis 25 000 Euro durch die Denkmalschutzbehörden in Aussicht stehe. Jan-Philipp Beck, Sprecher der Gruppe SPD/Grüne verwies auf die angespannte Haushaltslage. Sicherlich besitze die Variante mit Freistellung des Lusthauses und neu positioniertem Neubau ihren Reiz. Angesichts vielfacher weiterer Aufgaben von der Verwirklichung eines Außenschwimmens bis zum Erhalt des sozialen Angebots in der Stadt sei eine Investition von rund 400 000 Euro jedoch nicht zu stemmen. Hinzu komme, dass auch mit der Sanierung des bestehenden Anbaus wichtige Ziele erreicht würden. Das Café könne wieder ganzjährig bewirtschaftet werden und eine gewisse Aufwertung werde auch in dieser Variante erreicht. Die Sanierung stelle einen gelungenen Kompromiss zwischen Aufwertung und Finanzierbarkeit dar. Richard Wilmers, Sprecher der Gruppe WIR/FDP stimmte den Ausführungen von Beck zu. Bei besserer Finanzausstattung hätte er nicht gezögert, der komfortableren Variante zuzustimmen, so Wilmers. In der Haushaltsdiskussion habe man jedoch um Kleinstbeträge gestritten, eine derartige Investition sei nicht darstellbar. Im Vordergrund müsse stehen, die Funktionsfähigkeit des Schlossgartencafés wieder herzustellen und dies gelinge auch mit der Beschränkung auf die kostengünstigere Sanierung. Bürgermeister Theiß sprach sich ebenfalls für die aufwändigere Variante aus. Er hob dabei die Attraktivitätssteigerung und die Schaffung eines Alleinstellungsmerkmales hervor und verwies auf das Risiko, am bestehenden Vorbau weitere Sanierungsmaßnahmen in den kommenden Jahren vornehmen zu müssen. Viele weitere Ratsmitglieder brachten zusätzliche Argumente für die beiden Alternativen ein. Am Ende fand die kostengünstigere Variante eine Mehrheit von 17 Stimmen, getragen von der SPD, der Mehrzahl der Grünen sowie der Gruppe WIR/FDP. Elf Ratsmitglieder der CDU sowie der Bürgermeister stimmten für Abriss des Anbaus und Neubau, zwei Vertreter der Grünen enthielten sich.Foto: bb

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