1. Information und Hilfe für alle, die als erste in ihrer Familie studieren wollen

    Initiative "Arbeiterkind.de" hilft ehrenamtlich Studierenden / Lokale Gruppe lädt zum Treffen in Stadthagen

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    STADTHAGEN/LANDKREIS (mh). In Deutschland lässt sich die Wahrscheinlichkeit, ob ein Kind studieren wird, noch immer am Bildungsstand der Eltern ablesen. Laut einer Erhebung des Deutschen Studentenwerks (DWS) nehmen von 100 Akademikerkindern 77 ein Studium auf. Dagegen studieren von 100 Nicht-Akademikerkindern lediglich 23 – obwohl doppelt so viele die Hochschulreife erreichen. Die soziale Herkunft darf nicht über den Bildungsweg eines Menschen entscheiden, das sagen nicht nur Politiker, auch die Initiative ArbeiterKind.de setzt hier an.

    Lena Rödiger ist eine von bundesweit rund 7000 Ehrenamtlichen, die sich bei ArbeiterKind.de engagieren und Studierende oder am Studium Interessierte unterstützen. "Wir wollen den Nicht-Akademikerkindern Möglichkeiten und Lösungen aufzeigen und nicht von irgendetwas überzeugen. Wir stehen bei Fragen zur Seite und helfen bei Problemen", erklärt sie. Lena Rödiger kennt die Probleme und Fragen der Erstakademiker aus eigener Erfahrung. Nach Abitur und Lehre entschied sie sich für ein Studium – als erste in ihrer Familie. Mittlerweile hat sie einen Masterstudiengang erfolgreich abgeschlossen und engagiert sich in Schaumburg für ArbeiterKind.de. Erststudierenden fehlen oftmals die Vorbilder und der Rückhalt, sagt sie. "Manchmal hilft es dann zu zeigen: Wir haben es geschafft, wir wissen, wie es geht. Du kannst uns gerne fragen", sagt Lena Rödiger. Die mehrfach ausgezeichnete Initiative setzt auf Information und Vernetzung im Internet sowie auf persönliche Beratung und Hilfestellung. Während auf der einen Seite das Internetangebot unter anderem Tipps zum Studium oder zur Finanzierung gibt, hat ArbeiterKind.de auf der anderen Seite ein deutschlandweites Netzwerk mit Mentoren aufgebaut, die hilfesuchenden Schülern und Studierenden zur Seite stehen – insbesondere auf lokaler Ebene. Auch im Landkreis werden daher offene Treffen angeboten. "Jeder, der Interesse an einem Studium hat, oder der die Vorteile einer Ausbildung oder eines Studiums einmal abwägen möchte ist eingeladen. Wer Fragen rund ums Studium hat, wie beispielsweise zur Finanzierung, kann vorbeischauen", erklärt Lena Rödiger. Jede Frage, jedes Anliegen wird vertrauensvoll behandelt. Anonym oder gemeinsam mit anderen, das kann jeder selbst entscheiden, erklärt sie. Durch die Vernetzung ist es möglich, für nahezu jede Frage und jedes Anliegen jemanden im Netzwerk zu finden, der helfen kann. Von der kurzfristigen Möglichkeit zur Unterkunft am Studienort, der Unterstützung bei der Beschaffung von Arbeitsmaterialien, über die Bewerbung um einen Studienplatz bis hin zu praktischen Fragen des Studienalltags – die Unterstützung scheint grenzenlos. Durch geschulte Mentoren ist es zudem möglich, sich während des Studiums begleiten zu lassen. Auch gibt es Mentoren, die beim Berufseinstieg nach den Studium helfen. Das nächste Treffen der Schaumburger Gruppe findet am Mittwoch, dem 6. Juli, um 19 Uhr im Kulturzentrum "Alte Polizei" in Stadthagen (Obernstraße 29) statt. Wer Interesse hat, die Arbeit als Ehrenamtlicher zu unterstützen, ist ebenfalls zu dem Treffen eingeladen. Weitere, umfangreiche Informationen gibt es unter ArbeiterKind.de. Foto: mh/privat

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