BÜCKEBURG (sk). Mit der aktuellen Flüchtlingssituation in Bückeburg hat sich jüngst die Initiative "Alle unter einem Dach" beschäftigt. Wie Initiativen-Sprecher Stephan Hartmann bei einer Informationsveranstaltung in der Begegnungsstätte mitteilte, seien im Gebäude der ehemaligen Herder-Schule knapp 90 Personen untergebracht. Zusätzlich würden rund 300 Asylsuchende dezentral betreut. "Die Verhältnisse ändern sich allerdings ständig", so Hartmann weiter. Darüber hinaus lägen keine Zahlen vor, wie viele Flüchtlinge über den regulären Markt Wohnraum gefunden hätten. Insgesamt sei die Lage inzwischen deutlich entspannter als noch vor wenigen Monaten.
Sorge bereitete der Initiative dagegen, wie sich die Situation der Sprachkurse entwickele. Es herrsche allgemein ein großer Bedarf im Bereich Sprachunterricht. Viele Kurse seien aber überlastet. An der Volkshochschule reichten die Wartelisten für Alphabetisierungskurse aufgrund des Mangels an Lehrkräften bis 2018. Gleichzeitig würde das Sprachangebot der Volkshochschule von einigen Ehrenamtlichen sehr kritisch betrachtet. Hartmann sprach von einem "Dilemma". Laut der Runde müsse die Zusammenarbeit von Lehrkräften und Ehrenamtlichen hier gestärkt werden. Ein Vorschlag lautete, dass Ehrenamtliche die Kursteilnehmer bei erteilten Hausaufgaben unterstützen könnten. Die gute Unterbringung der Kinder in Schulen wurde daneben als "segensreich" betitelt. Anders sähe es im Bereich der Krippen- und Kindergartenplätzen aus. Hier sei das Angebot an Betreuungsplätzen nicht ausreichend. Vor allen Dingen Müttern mit Kinder seien beim Besuch von Sprachkursen auf eine Betreuung angewiesen. In der gegenwärtigen Situation stünden sie jedoch "außen vor". Weiterhin positiv entwickelt sich das Café International, das an jedem dritten Dienstag im Monat im Gemeindehaus der Stadtkirchengemeinde stattfindet. Das Angebot an alle Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen, werde immer noch "gut genutzt". "Das Café International ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Ehrenamtlichen, Flüchtlingen und Hauptamtlichen", sagte Stephan Hartmann. Die Besucherzahlen lägen beständig zwischen 50 und 70 Personen. Hartmann, der zugleich für den Fachbereich Integration beim Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) zuständig ist, nutze das Zusammentreffen weiterhin, um zwei neue AWO-Betreuerinnen für Asylsuchende vorzustellen. Die Diplom-Soziologin Diana Ludwig übernimmt die von der AWO kürzlich eingerichtete "Beratungs- und Koordinierungsstelle Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe". Sie ist erreichbar in Stadthagen, Am Markt 11, Telefon (05721) 9388443. Nermin Bozkurt ist im AWO Beratungszentrum für Zuwanderer, (05722) 9059221, in der Fürst-Ernst-Straße 11 in Bückeburg als Integrationsberaterin tätig. Foto: sk