WUNSTORF (mk). Für Schulleiter Thomas van Gemmern war es das "erste Mal" und daher eine ganz besondere Entlassungsfeier für die Abiturientinnen und Abiturienten des Höty-Gymnasium Wunstorf. 135 Schülerinnen und Schüler haben ihre Matura erhalten, zwei mit der Note 1,0. Nun, so van Gemmern stünden ihnen alle Türen für die Berufswahl offen.
Früher hieß das Abiturzeugnis auch Reifezeugnis, erinnerte van Gemmern. Schließlich präge Schule auch die persönliche Entwicklung der Heranwachsenden und am Ende der Schulzeit seien aus ihnen reife Persönlichkeiten geworden. Eine stetige Weiterentwicklung, Respekt vor anderen und dem Anderen, ein eigener Standpunkt sowie das Auseinandersetzten mit Fremden – das würde eine reife Persönlichkeit auszeichnen. Und all diese Kriterien erfüllen laut van Gemmern die aktuellen Abiturientinnen und Abiturienten, somit hätten sie sich ihr Reifezeugnis verdient. Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt gratulierte zum Erreichen des höchsten Schulabschlusses und erinnerte sich bei dieser GelEgenheit an seine eigene Entlassungsfeier. Doch im Jahr 1971 sei diese davon geprägt gewesen, dass die Abiturienten nichts mit dem "Establishment" zu tun haben wollten. "Wir wollten provozieren und uns politisch betätigen", so Eberhardt. Daher hätte es nur einen kleinen Sektempfang, jedoch ohne Lehrer, gegeben. Im Jahr 2016 würde der Jugend Angepasstheit vorgeworfen, doch das sehe er anders. Die Hölty-Schülerinnen und Schüler hätten sich in verschiedenen Bereichen stark engagiert und Einsatz gezeigt. Konstanze Ehmke, stellvertretende Vorsitzende des Schulelternrates, konnte sich in ihrer Rede eine Spitze in Richtung Verwaltung nicht verkneifen und sprach das leidige Thema Mensa an. Denn auch ohne eine vernünftige Versorgung hätte der Jahrgang den Nachmittagsunterricht durchgestanden. Nun warte eine "ungewisse und spannende Zukunft" auf die Schulabgänger. Die Jahrgangssprecher Henrik Hinze und Sören Wilke erinnerten in ihrer humorigen Rede an so manche Anekdote, bedankten sich gleichzeitig für die Unterstützung und Motivation durch die Lehrerinnen und Lehrer. Und Tutor Martin Reuß hatte nur einen Wunsch: "Machen Sie in Zukunft etwas, das Sie glücklich macht." Foto: mk