1. Verärgert gehen Einwohner auf die Straße

    Demonstration gegen Motorradraser / Mit Trecker und Kutsche unterwegs / "Wir haben schon genug geschrieben"

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    ALTENHAGEN II (al). Der Protest der Bürgerinitiative (BI) "Gegen Motorradlärm auf der K 61" beschränkt sich nicht mehr nur auf Diskussion und Korrespondenz. Zum ersten Mal sind Einwohner auf die Straße gegangen, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen: "Die K 61 ist keine Rennstrecke", hieß es auf den mitgeführten Transparenten.

    Aus Altenhagen II, Messenkamp und Nienstedt waren die Teilnehmer einer Demonstration gekommen, die sich am vergangenen Sonnabend auf dem Teilstück der Kreisstraße zwischen Messenkamp und Nienstedt ereignete, wo regelmäßig an schönen Sommertagen sich uneinsichtige Motorradfahrer Wettrennen durch die engen Kurven liefern. Wiederholt sind das mitunter dutzendfache Hin- und Her-Fahren dokumentiert und die Statistiken den Behörden übergeben worden. Eine erste Maßnahme vor vier Jahren war das Anlegen von Fahrbahnrillen. Doch auch die Bürgerinitiative hat inzwischen eingesehen, dass diese nichts gebracht haben. Nun ging der Protest in eine neue Runde. Denn: "Wir haben genug geschrieben", begründete Initiator Kai Kietzke die ordnungsgemäß angemeldete Demonstration. Seit fünf Jahren kämpft die BI gegen den Motorradlärm. "Wir haben nichts gegen die Ausflügler, die mit ihren Maschinen über den Deister fahren wollen", betonte BI-Sprecherin Bärbel Poll: "Aber wir wehren uns gegen die ‚Knieschleifer‘, die die Straße missbrauchen." Die Demonstranten führten etliche Schilder mit, auf denen sie ihren Protest formulierten: "Lärm ist out", "Die K 61 ist keine Rennstrecke", "Helft Rasern! Spendet Hirn!" oder "Nicht hier! Knieschleifer!" Zu Fuß oder mit dem Rad, mit Pferdekutschen und Treckern hatte sich ein langer Zug formiert, der von Polizeifahrzeugen begleitet wurde. Allerdings sorgte die wechselhafte Witterung gerade an diesem Tag für ein Ausbleiben der beklagten Maschinen. Nur ein Motorradfahrer wurde Zeuge des Aufmarschs. Dagegen fühlten sich die Teilnehmer von etlichen Autofahrern bestätigt, die ihre Sympathie durch das geöffnete Wagenfenster bekundeten. Mehr noch freuten sich die Demonstranten über das landesweite Bekanntwerden ihrer Aktion. Denn tags zuvor waren Anlass und Vorhaben durch einen Rundfunkbeitrag beschrieben worden. Inzwischen steht die Bürgerinitiative vor ihrem nächsten Schritt. Sie sitzt am kommenden Freitag, 24. Juni, bei einem nichtöffentlichen "Runden Tisch" mit Vertretern von Landkreis, Polizei und Straßenverkehrsbehörde zusammen. "Dann wollen wir wissen, wie es mit unserem Anliegen weitergeht", begründet Kietzke die von der BI initiierten Verabredung. Er will deutliche Fragen stellen, was die Behörden zu tun gedenken, damit endlich mehr Ruhe auf der Kreisstraße einkehrt. Foto: al

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