1. Uraufgeführt: "Luther macht 
Schule" in der Liebfrauenkirche

    Kinder und Jugendliche der Singschule begeistern auf der Bühne

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    RINTELN/BAD NENNDORF (gr). Ein schweres Gewitter zieht in der Kirche auf: Blitz und Donner – einzig der Regen bleibt aus. Der kleine Martin Luther hat Angst, bangt um sein Leben, versteckt sich zwischen den Zuschauerreihen. Zwar trifft ihn nicht der Blitz, zum Glück – die Geschichte Europas wäre wohl anders verlaufen. Er schreit in Todesangst und gelobt, dass er ein Mönch werden wird, wenn Gott ihn rettet.

    Es ist die Schlüsselszene im Musical "Luther macht Schule", das Ende Mai in der Liebfrauenkirche in Neustadt am Rübenberge von 35 Kindern und Jugendlichen uraufgeführt wurde. Der kreative Kopf dahinter ist Birgit Pape, Kreiskantorin im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf. Sie hat getextet, komponiert und auf der Bühne arrangiert. Die Uraufführung ist gleichzeitig der Startschuss für ein groß angelegtes Schulprojekt mit dem Namen "Luther macht Schule”, das 2017 stattfinden wird. Die Kirchenmusiker der Kirchenkreise Grafschaft-Schaumburg, Nienburg sowie der Schaumburg-Lippischen Landeskirche nehmen die Kompositionen Papes als Vorlage für Ihre Musicals, die in Schulen und Kirchengemeinden genauso aufgeführt werden sollen. Der Schaffenskraft Papes sind keine Grenzen gesetzt: Ein Rap zum Gewitter, die Interpretation klassischer Luther-Choräle wie "Ein feste Burg ist unser Gott" oder bluesiges Liedgut zum theologischen Schwarzbrotthema "Rechtfertigung" machen das Musical zu einem Eingangsportal für lutherische Theologie. Die Kinder und Jugendlichen der Singschule des Kirchenkreises an Liebfrauen machen ihre Sache mit viel Begeisterung und geschultem Können: Viele der kleinen Sängerinnen im Alter von sechs Jahren spielen das Volk, das gerne und oft im Chor singt. Die älteren Kinder singen nach mehreren Jahren Stimmbildung bei Birgit Pape teilweise in hohen Tonlagen und anspruchsvolle Melodien. Das Musical zeigt die klassischen Szenen des Reformators: die Jugendzeit in Erfurt mit seinen Freunden, die Studienzeit mit Kollegen wie Philipp Melanchthon in Wittenberg, den Reichstag zu Worms sowie das Leben auf der Wartburg als Junker Jörg. Besonders plakativ ist eine Szene in einer Wittenberger Schenke: Die Gäste diskutieren bei Bier und Wein theologische Themen und kommen zu dem ironisch-gesungenen Schluss: "Ablasshandel ist eine gute Sache mit dem ich richtig Kohle mache." Der ernsthafte lutherische Gedanke dahinter: "Frei sein, um anderen Menschen zu dienen" oder "Liebe üben, die Gott schenkt." Ach ja, und auch für ausreichend Bildung ist gesorgt: Eine mit selbst gedrehten Videos liebevoll gestaltete "Klugscheißer App" klärt auf einem Bildschirm auf: Humanismus ist ..., eine Bannbulle ist ..., ein Ketzer ist ... Das Projekt wird gefördert von: Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, Niedersächsische Sparkassenstiftung (Sparkasse Hannover, Sparkasse Schaumburg, Sparkasse Nienburg und Stadtsparkasse Wunstorf), Klosterkammer Hannover, Evangelische Bank, Firma Temps, Die Malereibetriebe, CalenbergGrubenhagensche Landschaft, Schaumburger Landschaft, Hoya-Diepholz’sche Landschaft, Neuhoff-Fricke-Stiftung.

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