BÜCKEBURG (mh). "Ich möchte gar nicht daran denken, was passiert, wenn hier die Trasse langgeführt wird", der Ortstermin im Bereich der Bückeburger Niederung hatte bei Sigrid Rakow Eindruck hinterlassen. "Das darf einfach nicht passieren", erklärte sie im Anschluss an eine Gesprächsrunde, zu der der Landtagsabgeordnete Karsten Becker am Montag eingeladen hatte. Für die Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Energie und Klimaschutz des Niedersächsischen Landtags war es nicht das erste Mal, dass sie hier zu Gast war. Allerdings zeigte sie sich dennoch beeindruckt. Einerseits von dem Engagement vor Ort und andererseits von den massiven Auswirkungen, die der geplante trassenferne Ausbau der Bahn mit sich bringen würde.
Im Mittelpunkt des Treffens bei dem neben Karsten Becker auch Landrat Jörg Farr, Bürgermeister Reiner Brombach sowie Vertreter des Fördervereins Bückeburger Niederung sowie der Bürgerinitiative BIGTAB geladen waren, stand die Besichtigung des geplanten Trassenverlaufs mit dessen Auswirkungen auf die umliegenden Orte und die Natur. Die Meinung zu Sinn oder Unsinn der Pläne war eindeutig, insbesondere mit Blick auf die Zerstückelung und Zerstörung der Landschaft: Einen trassenfernen Ausbau will hier keiner, so das deutliche Zeichen. "Ich wünschte, die verantwortlichen Planer würden einmal herkommen und erfahren, was sie durch ihre Pläne zerstören", erklärte Sigrid Rakow. Es gehe nicht per se gegen die Bahn, insbesondere nicht dagegen, möglichst viel Verkehr auf die Schiene zu legen, sagte sie. Heutzutage und vor allem auch zukünftig gehe es allerdings darum, Mobilität zu planen, und nicht einfach die schnellste Verbindung zwischen Orten, führte die Ausschussvorsitzende weiter aus. Das Land unterstütze das Engagement der Menschen vor Ort. "Das Land Niedersachsen ist voll auf eurer Seite", bekräftigte sie. Dennoch, entschieden werde woanders, beim Bund und der Deutschen Bahn. Sigrid Rakow sagte zu, das Thema nochmals im Umweltausschuss einzubringen und auch noch einmal mit Wirtschaftsminister Lies zu sprechen. "Ich hoffe, dass das Gespenst Trassenferne Planung hier ganz schnell von der Tagesordnung verschwindet", blickte sie voraus und gab einen kleinen Tipp an die in Bürgerinitiative, Förderverein und Politik Engagierten. "Wenn man keinen Rechtsanspruch hat, dann hilft permanentes Nerven!" Foto: mh