1. Zeugnis-Panne an der IGS sorgt für Aufsehen

    Noten wohl falsch interpretiert: Absolventen drehen überflüssige "Ehrenrunde" / Kein Kommentar der Schulleitung

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    RODENBERG (jl). Ein Jahr länger die Schulbank drücken als eigentlich erforderlich: Das nimmt für viele Jugendliche sicher nicht Platz eins auf der Wunschliste ein. Zwei Schülern an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Rodenberg ist genau das aber widerfahren, wie dieser Tage publik wurde. Weil die Schule im vergangenen Sommer ihre Abschlusszeugnisse offenbar falsch interpretiert und in der Folge den Erweiterten Realschulabschluss verwehrt hatte, drehten die damaligen Absolventen des ersten zehnten IGS-Jahrgangs eine "Ehrenrunde"– obwohl sie mit ihren Noten den Abschluss in der Tasche gehabt hätten. Die Pressestelle der Niedersächsischen Landesschulbehörde erklärte dem Schaumburger Wochenblatt schriftlich: "Nach umfassender Prüfung der Angelegenheit und Beratung der Schulleitung sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass die betroffenen Schüler den Erweiterten Sekundarabschluss I erreicht haben und ihnen entsprechende Zeugnisse ausgehändigt werden."

    Damit ist die einmalige Panne – weitere Fälle sind der Behörde nach eigener Aussage nicht bekannt – aber noch nicht vom Tisch. Konkretes zum weiteren Vorgehen bleibt jedoch offen. Laut Pressesprecherin Bianca Schöneich ist der Sachverhalt aufzuklären und zu bewerten. Daraus gegebenenfalls resultierende Konsequenzen seien jedoch als Personalangelegenheit zu schützen und nicht in die Öffentlichkeit zu tragen. Den Fehler zu verantworten hat in letzter Instanz die Schulleitung. Wie Schöneich schreibt, entscheidet die Klassenkonferenz auf Grundlage der Noten und des sich daraus ergebenden Leistungsstandes über die Vergabe eines Abschlusses. Klassenlehrer und Schulleitung unterzeichnen die Zeugnisse. Schöneich: "Damit übernimmt die Schulleiterin/der Schulleiter letztlich auch die Verantwortung für den Inhalt des Zeugnisses." Die hiesige Schulleitung hüllt sich seither in Schweigen. Kein Kommentar, keine öffentliche Entschuldigung. Am Rande der Entlassungsfeier der diesjährigen Abschlussjahrgänge betonte Direktorin Heike Bode-Vogt auf Nachfrage, sie dürfe keine Stellung nehmen. Fraglich bleibt auch, ob die betroffenen Schüler – einer soll wohl bereits die Schule gewechselt haben – irgendeine Wiedergutmachung erhalten. Eine Entschädigung seitens der Landesschulbehörde ist nicht vorgesehen, wie diese bereits mitteilte. Foto: jl

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