1. Feuerwehrbau zunächst ohne Übungsturm

    Ausschuss vertagt Forderung in den Herbst / Diskussion um Ausstattungskosten

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    Am Turm des THW-Geländes ist nach Angaben des stellvertretenden Gemeindebrandmeisters Paul Dylla das Höhenabseilen zur Selbstrettung nicht möglich. Das untersage die Unfallverhütungsvorschrift. Ferner habe die Feuerwehr derzeit keine Möglichkeit, neuartige Einsatztechniken in hotel- und klinikähnlichen Gebäuden trainieren zu können. "Das ist ein Zustand, der nicht haltbar ist", betonte Dylla. Heiner Wrede (Grüne), der sich als einziger für eine sofortige Bewilligung der 200.000-Euro-Investion aussprach, erkundigte sich, warum die Wehr erst jetzt, wenn die Notwendigkeit doch so dringlich sei, komme. Ausschussvorsitzender Rolf Stierand (CDU) korrigierte, dass die Forderung seit der Feuerwehrhausplanung bestehe. Wilfried Wlotzka beantragte für die SPD, die Forderung in die neuen Haushaltsberatungen im Herbst zu verschieben. Einer "vernünftigen Investitionsplanung" schloss sich auch Heike Beiersdorfer an. "Wir stehen finanziell an der Kante, es muss andere Möglichkeiten geben", sagte die WGN-Politikerin. Sie verwies auf das stattliche Minus in der Kasse von 19,4 Millionen Euro, mit dem die Samtgemeinde aber dennoch Dringlichkeiten wie den Krippenausbau und ein neues Rathaus zu wuppen hat. Auch Werner Bövers(CDU) plädierte dafür, die Kirche im Dorf zu lassen: "Auf der einen Seite haben wir eine Haushaltskonsolidierungsgruppe, auf der einen Seite knallen wir eine Viertelmillion heraus!" Horst Schlüter (SPD) regte an, bei den umliegenden Wehren Lindhorst und Rodenberg für einen gemeinsamen Übungsturmbau anzuklopfen. Das traf den Konsens der Politiker. Die Verwaltung soll auch versuchen, den Landkreis mit ins Boot zu holen. Ferner entschied das Gremium einstimmig, die Schließanlage teilweise mit programmierbaren Chips auszustatten. Dadurch ergeben sich unter anderem Vorteile bei Schlüsselverlust und im Alarmfall – alle Türen lassen sich sofort öffnen. Mehrkosten: rund 12.000 Euro. Für Diskussionen sorgte eine Kostenexplosion bei der Ausstattung. Zu den bereits im Haushalt aufgenommenen 210.000 Euro würden nach neuer Bedarfskalkulation durch den Planer Uwe Brinkmann fast 99.000 Euro zusätzlich zu Buche schlagen. Dass die Feuerwehr unter anderem 15 Computer – mehr oder weniger für jeden Raum einen – zu benötigen scheint, traf auf Unverständnis bei den Politikern. WGN-Frau Beiersdorfer bezeichnete die Forderung als ein "Wunschkonzert", bei dem sie Bauchschmerzen habe. Mit Blick auf den Schuldenberg sei dies schlichtweg nicht drin. Dylla argumentierte, dass es sich die Kameraden nicht leisten könnten, für die Wartung der diversen Geräte und Schläuche oder die Buchführung in der Kleiderkammer mit einem mobilen Gerät durch den Komplex zu laufen. Christdemokrat Bövers vermisste ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen fordern und fördern seitens der Brandschützer. Schmidt sah das Thema in eine Endlosdiskussion ausufern. Er schlug den Fraktionen vor, sich zunächst jeweils auf einen Kostenrahmen zu einigen, in dem sich die Feuerwehr bewegen kann. Dem stimmten alle Ausschussmitglieder zu. Vom Tisch ist nach Angaben von Bauamtsmitarbeiter Gregor Krumpholz die Energielösung für den Feuerwehrneubau über die benachbarte Biogasablage. Weil die Versorgung an fünf Tagen im Jahr nicht garantiert werden könne, sei eine teure Backup-Heizung nötig. Dadurch werde eine Pelletheizung zur günstigsten Variante. Und diese zu wählen schreibt die Landeshaushaltsordnung vor. Foto: jl

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