1. "Vehrenheide" immer noch kein Wohngebiet

    Umwandlungsverfahren muss erneut aufgerollt werden / Bürgermeister unzufrieden über Zusammenarbeit

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    REHBURG (jan). Die Umwandlung des Rehburger Ferienhausgebiets "Vehrenheide" in ein Wohngebiet wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Flächennutzungs- und Bebauungsplan müssen ein weiteres Mal ausgelegt werden. Im Rehburger Ortsrat ist darüber diskutiert worden.

    Dauerhaftes Wohnen sollte zulässig gemacht werden in der "Vehrenheide", dazu hatte der Rat der Stadt im Dezember 2013 einen Beschluss gefasst. Rehburg-Loccums Bürgermeister Martin Franke hatte seinerzeit erklärt, dass der Ferienhaus-Charakter des außerhalb Rehburgs an der Straße nach Mardorf gelegenen Gebietes schon lange nicht mehr vorhanden sei. Zwei Drittel der Grundstücke würden dauerhaft bewohnt. Hinzu komme, dass viele Eigentümer größere Bauten auf ihren Grundstücken errichtet hätten als der Bebauungsplan zulasse. Lange Zeit sei das nach dem Grundsatz "Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter" geduldet worden. Letztlich habe der Landkreis Nienburg aber von der Stadt gefordert, dass diese Zustände geändert werden müssten: entweder durch Rückbau oder durch Änderungen von Flächennutzungs- und Bebauungsplan. Den Abriss von zwei Dritteln der Gebäude in der Siedlung hat niemand jemals ernsthaft erwogen, die Pläne sollten hingegen geändert werden – und so wurde es auch vor rund zweieinhalb Jahren vom Rat beschlossen. Dass dieses Verfahren jedoch immer noch nicht abgeschlossen ist und tatsächlich noch einmal neu die Instanzen durchlaufen muss, habe mehrere Gründe, sagte Björn Polacek aus dem Bauamt der Stadt. Zum einen habe der Landkreis Nienburg seinerzeit vor Ablauf der Genehmigungsfrist mitgeteilt, dass die Planung in der vorliegenden Form nicht genehmigungsfähig sei. In erster Linie habe der Landkreis bemängelt, dass die Erläuterungen nicht klar ausformuliert seien. So lasse sich daraus schließen, dass künftig die "Vehrenheide" als Wohngebiet genutzt werde, genauso aber auch die Nutzung als Ferienhausgebiet möglich sei. Der Teufel steckt dabei im Detail: gemeint war, dass die vorhandenen Ferienhäuser Bestandschutz haben, impliziert wurde, dass auch neue Bauten unter diesem Aspekt ausgeführt werden könnten. Über einen derart langen Zeitraum habe sich das Verfahren im Anschluss erstreckt, weil die Stadt sich zum einen wegen einiger Differenzen von dem Planungsbüro getrennt habe, sagte Polacek. Um weitere hohe Kosten zu vermeiden habe sich die Verwaltung zudem entschieden, die Überarbeitung der Planung nicht an ein anderes Planungsbüro zu geben, sondern in Kooperation mit dem Landkreis selbst zu ändern. Personelle Engpässe hätten dazu geführt, dass erst nun erneut über die Änderung von Flächenutzungs- und Bebauungsplan entschieden werden könne. Als "extrem unbefriedigend" bezeichnete Franke den Verlauf der Arbeit mit dem Planungsbüro – auch für die Menschen, die dort in der "Vehrenheide" lebten. Nun bleibe aber keine andere Chance, als die Planungen erneut auszulegen und schließlich den Rat ein weiteres Mal einen Feststellungsbeschluss treffen zu lassen. Foto: jan

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