1. Trickdiebstahl auf Marktplatz

    Zwei Opfer in nur einer Stunde / Betrug mit Wechselgeld

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    BÜCKEBURG (mk). Auf dem Marktplatz in Bückeburg ist am Dienstag, dem 7. Juni, gegen 16.50 Uhr ein 72-jähriger Bückeburger von einem Mann mit südländischem Aussehen im gebrochenem Deutsch angesprochen worden, ob dieser ihm Geld wechseln könne.

    Der Bückeburger wollte nett sein und öffnete seine Geldbörse, um dem Mann den einen Euro zu wechseln. Dieser bediente sich jedoch am Scheinfach des noch ahnungslosen Senioren und stahl diesem unbemerkt 190 Euro aus dem Portemonnaie. Ermittlungen des Kriminalermittlungsdienstes haben ergeben, dass der Täter, vermutlich in Begleitung einer Frau, vor dem Eingang der öffentlichen Toiletten am Rathaus stand und von dort den nahegelegenen Eingangsbereich der Sparkasse beobachtet hat aus dem der Bestohlene kurz zuvor gekommen war. Der Täter wird auf 35 bis 45 Jahre geschätzt, hatte eine rundliches Gesicht und trug eine hellblaue Oberbekleidung. Wie die Polizei mitteilt hat es kurz zuvor, gegen 16 Uhr, an der Schloßgartenstraße einen zweiten Vorfall gegeben. Ein 88-jähriger Rentner wurde am kleinen Eingang zum Schloss-park Bückeburg von einem Mann aufgehalten, der nur wenige Worte sprach. Mit einer Zwei-Euro-Münze in der Hand und wild gestikulierend versuchte er dem Rentner mitzuteilen, dass er Geld wechseln möchte. Bereitwillig holte der Senior sein Portemonnaie aus der Hosentasche im weiteren Verlauf leerte der Unbekannte das Fach für die Scheine. Dies bemerkte der Rentner erst beim späteren Bezahlen in einer Apotheke - 465 Euro fehlten. Der Täter wird auf circa 50 Jahre geschätzt und hatte wahrscheinlich dunkle Haare mit grauem Ansatz. Der Mann war sehr klein, circa 160 bis 165 Zentimeter, und spricht vermutlich kauf Deutsch. Der Pressesprecher der Polizei Bückeburg, Matthias Auer, möchte mit anschließend aufgeführten Verhaltenstipps nochmals vorwiegend Senioren vor dem Geldwechseln auf der Straße warnen. "Das sind absolute Profis, die für diese Diebstähle besonders trainiert und geschult wurden; wenn man diesen Personen gegenüber das Portemonnaie arglos öffnet, hat man schon verloren", so der Sprecher der Polizei Bückeburg. Wenn Sie auf der Straße angesprochen werden, lehnen Sie die Bitte, Geld gewechselt zu bekommen, ab. Verweisen Sie stattdessen an Geldinstitute und Geschäfte. Im ganzen Land sind Wechselbetrüger unterwegs. Sie sind besonders in Wohngebieten, Fußgängerzonen, Parkplätzen und Einkaufszentren aktiv. Dort bitten sie überwiegend Senioren, Euro-Münzen zu wechseln. Beliebte Opfer sind Senioren, die beim Bankbesuch beobachtet und verfolgt werden. Die gerade abgehobenen Scheine werden beim Wechseln fingerfertig gestohlen. Mit seinen vielen Fragen, dem Reingreifen in das Geldfach und dem Gestikulieren mit dem mitgeführten Gegenstand wird das Opfer von dem eigentlichen Ziel der Wechselaktion abgelenkt. Mit akrobatischer Geschicklichkeit werden die Geldscheine aus der Geldbörse gestohlen. Oft werden ein Stück Papier, ein Stadtplan oder eine Zeitung als Sichtschutz über die Geldbörse gehalten. Der Täter nimmt sich mit Daumen und Zeigefinger eine Münze heraus. Was das Opfer nicht sehen kann: Mit dem Kleinen Finger und dem Ringfinger der gleichen Hand zieht er mit einer unglaublichen Fingerfertigkeit zeitgleich das gesamte Papiergeld aus dem Papiergeldfach. Auf gar keinen Fall lassen Sie Fremde in Ihr Portemonnaie greifen. Im Zweifelsfall sollten Sie ruhig einmal unhöflich sein und lehnen das Wechseln ab. Sie können für derartige Fälle ein wenig Kleingeld bereit halten, aber öffnen Sie nie Ihre Geldbörse im Beisein von Fremden. Wahren Sie immer einen Sicherheitsabstand zwischen Ihnen und fremden Personen. Lassen Sie sich nicht ablenken oder gar noch bei der Suche im Portemonnaie von Fremden helfen. Sie haben kaum eine Chance, den Trick auf Anhieb zu durchschauen. Wenn Sie den Diebstahl bemerkt haben, ist es meist schon zu spät.

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