1. "Ich kann die Politik nur warnen"

    VfL-Präsident Martin Brandt spricht sich gegen Nutzungsgebühr aus / "VfL die wichtigste Sportmarke im Landkreis"

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    BÜCKEBURG (wa). "Wir können selbstbewusst sein. Fast 2.000 Mitglieder, wir stehen fast täglich mit einem Bericht in der Zeitung und sind als VfL die wichtigste Sportmarke in ganz Schaumburg", mit diesen Worten beendete VfL Bückeburg-Präsident Martin Brandt die Mitgliederversammlung des Vereines im Vereinsheim im Jahnstadion. Er hob die moderne und damit auch sehr effiziente Organisation des Vereines hervor. Die Versammlung stand im Zeichen der strukturellen Veränderungen des Vereines aufgrund neuer Beschlüsse der Stadtverwaltung Bückeburg. "Wir als Präsidium sind der festen Überzeugung, dass nur ein großer intakter, leistungsfähiger und effizient durchorganisierter Mehrspartenverein die Chance hat, die anstehenden strukturellen Veränderungen zu überstehen und zukunftsfähig zu bleiben", so Brandt weiter.

    Der demografische Wandel, knapper werdende Haushaltsmittel und von den Kommunen auf die Vereine übertragene Kosten stellen das Vereinsleben vor schwere Herausforderungen. Dem könne man nur mit einem angepassten, modernen Sportangebot – neben den klassischen Sportarten – und mit nachhaltig engagierten Ehrenamtlichen entgegenwirken. "Von außen wird nun ein weiteres Feld aufgemacht, welches die Probleme der Vereine schlagartig erhöht", sagte Brandt. Spätestens 2017 müsse der VfL Bückeburg damit rechnen, in irgendeiner Form für die Sportstättennutzung eine Gebühr zu zahlen. "Ich persönlich halte dies für verfehlt, wenn man bedenkt, welchen Wert wir mit der Aktivierung ehrenamtlicher Arbeit in unseren Vereinen für unsere Gesellschaft generieren." VfL-Mitglied und gleichzeitig Ratsherr Wolfhard Müller pflichtete Brandt in dieser Aussage bei. Als schwer verständlich bezeichnete der Präsident dieses Vorhaben vor allem vor dem Hintergrund, dass der Verein erst aus eigenen finanziellen Mitteln und mit enormer Eigenleistung in die städtischen Sportstätten investiert hätte. "Ich kann die Politik nur warnen, hier mit unsachgemäßen Forderungen die Arbeit der Vereine zu gefährden", sagte Brandt. Er warnte davor, dass solche Gebührenverordnungen grundsätzlich dafür sorgen würden, dass Mitglieder in diesem Fall mit Beitragserhöhungen zu rechnen haben. Ein Blick auf andere Kommunen zeige, dass Beitragserhöhungen sich besonders stark auf die Mitgliedszahlen durchschlagen, insbesondere bei den passiven Mitgliedern, die "die heimlichen Sponsoren unserer beitragsfinanzierten Sportarten sind." Martin Brandt prophezeite: "eine Beitragserhöhung, welche aufgrund einer solchen Gebühr unumgänglich ist, wird einige unserer Abteilungen in existenzielle Gefahren bringen." Er erinnerte an die Auflösung des VT Bückeburg. Auch eine differenzierte Gebühr je nach Sportstätte sowie ein nutzungsabhängiges Entgelt lehnte er ab, da letzteres insbesondere die jugendlichen wettkampforientierten Sportler/innen überproportional belasten würde. "Wir müssen als Mehrspartenverein zusammenhalten. Nur der VfL als Ganzes ist zukunftsfähig. Nur in seiner Gesamtheit ist er stark genug, sich den Herausforderungen, die vor uns liegen, erfolgreich zu stellen", sagte der Vfl-Präsident. Er stellte den Verein als wichtigen Faktor im gesellschaftlichen Bückeburgs heraus und erinnerte noch einmal an die Sportlerin des Jahres 2015, die ebenfalls vom VfL kommt: Hildegard Waldeck. "Wir haben ein vielfältiges Sportangebot, solide Finanzen, ein intaktes und harmonisches Umfeld und eine geradezu familiäre Atmosphäre", bekräftigte Brandt. Aktuell verfügt der VfL Bückeburg über 1872 Mitglieder. "Der Zuwachs ist enorm. Wir peilen nun die 2.000 an", sagte Kassenwart Martin Siegmann. Im Zuge der Versammlung bekam Martin Brandt vom Vorstand außerdem das Sportabzeichen in Gold überreicht. Außerdem wurde Christian Niemann für die Gestaltung des ersten Sammelbilder-Albums vom VfL-Bückeburg geehrt. Dieses ist mit insgesamt 520 Sammelbildern angelehnt an die berühmten Panini-Sammelalben der Fußball Bundesliga. Das Album ist in Zusammenarbeit mit dem E-Center Fabig entstanden. Dort sind auch die Sammbilder erhältlich. Foto: wa

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