1. Freifunk ermöglicht WLAN ohne Störerhaftung

    Fachinformatiker sucht Unterstützer für weiteren Ausbau

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    WUNSTORF/STEINHUDE (tau). Die Bereitstellung offener WLAN-Netze ist zurzeit in aller Munde. Um dies zu erleichtern, hat der Bundestag eine entsprechende Änderung des Telemediengesetzes vor kurzem beschlossen, doch ein wirklicher Fortschritt ist das nicht, sagt Fachinformatiker Lukas Löw aus Steinhude. Denn was nach Abschaffung von Störerhaftung aussieht, ist in Wirklichkeit eine Mogelpackung. Ein entsprechender Passus im Gesetz erlaube es Dritten weiterhin, Unterlassungsansprüche gegen Anschlussinhaber durchzusetzen. Löw plädiert daher für die Nutzung von Freifunk. Denn diese Technik bietet ein von der Störerhaftung befreites offenes WLAN an, weil es auf legale Weise die schwammige deutsche Gesetzgebung umgeht.

    Löw hat bereits ein Steinhuder Freifunk-Netz aufgebaut, das über die Infrastruktur von Freifunk Hannover läuft. "Freies WLAN findet man oft vergebenes, vor allem in Steinhude und wenn man eins findet, kostet es Geld oder es gibt viel Werbung", sagt Löw. Bei Freifunk fallen hingegen nur die einmaligen Kosten für den Freifunk-Router an, der schon ab 15 Euro zu haben ist. Das Gerät ist nach kurzer Programmierung und Einstellung einsatzbereit. "Ich möchte ein freies und vor allem dezentral organisiertes Netz schaffen, an dem sich jeder beteiligen kann", sagt Löw, der bei verschiedenen Kommunalpolitikern bislang vergebens um Unterstützung geworben hat. Dabei funktioniert das System ganz simpel. Jeder kann mitmachen und entweder Bandbreite des eigenen Internetanschlusses zur Verfügung stellen oder einfach nur das vorhandene Freifunk-Netz erweitern. Die Freifunk-Router stellen zunächst eine verschlüsselte Verbindung zu einem Freifunk-Gateway in Frankreich her. Von dort gelangen die Nutzer dann ins Internet. Das heißt: Hat man Gäste oder Kunden können sich diese in das Freifunk-Netz einwählen und dann im Namen von Freifunk kostenlos surfen, ohne auf Datenvolumen achten zu müssen. Das System läuft vollkommen abgeschottet. Zugriffe auf den Anschluss desjenigen, der einen Teil seiner Bandbreite über Freifunk zur Verfügung stellt, ist technisch ausgeschlossen, sagt Löw. Sein Traum ist es, alle großen Plätze in der Umgebung und die Fußgängerzone in Wunstorf mit Freifunk zu versorgen. In Ländern wie Finnland ist der freie und ungehinderte Zugang zum Breitbandinternet ein Grundrecht. Deutschland ist in dieser Hinsicht noch Entwicklungsland, sagt Löw. Damit Freifunk funktioniert, braucht er Mitstreiter und vor allem Unterstützung. Alle Informationen zum Freifunk gibt es unter hannover.freifunk.net oder direkt bei Lukas Löw per E-Mail unter info@ff-steinhude.de. Foto: tau

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