Insgesamt leben derzeit rund 2.400 Asylbewerber in der Region. Großunterkünfte stehen in Rinteln, Bad Eilsen, Bückeburg und Bad Nenndorf bereit. Zudem hat der Landkreis mehr als 400 Wohnungen angemietet. Die Zahl soll noch weiter wachsen, um die dezentrale Unterbringung zu forcieren. Bis Ende Juli müssten nach der festgelegten Quote noch 806 Personen ankommen. Ausschussvorsitzender Sigmar Sandmann verwies auf die gute Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Die geleistete Sozialarbeit trage dazu bei, dass die Bevölkerung eine entspannte Flüchtlingslage wahrnehme. Grundlegend geändert haben sich Heimann zufolge die Herkunftsländer der Asylbewerber. Waren anfangs noch die Balkanstaaten stark vertreten, kommen nun die meisten aus Syrien (32 Prozent), dem Irak (18 Prozent) und Afghanistan (11 Prozent). Auch die Zahl der jungen Menschen ist erheblich gestiegen. Mehr als 40 Prozent sind Kinder und Jugendliche. "Darin liegt die Chance, die jungen Menschen über das Bildungssystem für den Arbeitsmarkt fitzumachen", betonte Heimann. Gunter Feuerbach, CDU-Kreistagsfraktionssprecher, gab zu bedenken: Die zusätzliche Belastung durch unterzubringende Flüchtlingskinder werde Betreuungseinrichtungen und Schulen aber zunächst vor eine große Herausforderung stellen. Er forderte finanzielle Voraussetzungen von Bund und Ländern, "damit wir es vor Ort personell schaffen können". Dem pflichtete auch Werner Bövers (CDU) bei, Kitaplätze seien schließlich schon jetzt rar. Günter Kalsuke (Grüne) appellierte an die Kreisverwaltung, bei der Verteilung die in den Kommunen jeweils vorherrschenden Strukturen stärker zu berücksichtigen. Die größte Schwierigkeit besteht laut Heiner Hoppe darin, ältere Schutzsuchende auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren. Der Awo-Sozialpädagoge betonte: "Da haben es selbst Deutsche über 45 Jahren schwer Fuß zu fassen." Nach Angaben von Heimann beziehen aktuell rund 250 Flüchtlinge Sozialleistungen. Heidemarie Hanauske (SPD) erinnerte daran, dass Integration Zeit brauche und nur als Gemeinschaftsaufgabe gelingen könne.Foto: jl
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"Atempause" für die angespannte Flüchtlingssituation im Landkreis
Kreissozialausschuss: Soziostrukturen stärker bei der Verteilung berücksichtigen
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