1. Uwe Märtens zieht Kandidatur zurück

    Nach interner Kritik an SPD-Liste für Stadtrat: "Die Nummer ist mir zu heftig" / Nicht spurlos geblieben

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    RODENBERG (jl). Im Grunde hatte es sich bereits abgezeichnet: Nach der von Zweifeln geprägten Wahl der SPD-Bewerberliste für den Rodenberger Stadtrat mit Uwe Märtens an der Spitze hat dieser nun die Reißleine gezogen: bei der Kommunalwahl im September wird er nicht für die SPD antreten. Bei der Mitgliederversammlung hatte Roland Kramer die Aufstellung erheblich kritisiert: "Wenn der Bürger diese Liste sieht, haben wir keine Chance." Dieses "Statement" sei nicht spurlos an ihm vorbeigegangenen, erklärt Märtens den Grund seines Rücktritts. Eine solche Kommunikation in der Öffentlichkeit spricht aus seiner Sicht nicht für das in einer Organisation wünschenswerte Miteinander – zumal Negativschlagzeilen nicht gerade den Erfolg der SPD im Herbst fördern. Letztlich habe auch das Votum – mit zehn Ja-, fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung entfiel auf Märtens das schlechte Ergebnis – einen Zweifel offenbart, der sich nicht kleinreden lasse. "Die Nummer ist mir zu heftig", gesteht Märtens, dem nach eigenen Angaben die Entscheidung sehr schwer gefallen ist. Die Ratsarbeit habe ihm zwar stets viel Spaß gemacht. Jüngste Vorgänge, wie der seiner Meinung nach "fragwürdige, schnelle und unnötige" Kauf des Hotel Stockholm, hätten aber auch dazu geführt, dass er nicht mehr hinter der geführten Politik stehe. Märtens: "Das ist nicht meine Art zu arbeiten." Dem Ortsverein wünscht er "intern eine bessere und vor allem respektvolle Kommunikation". Mit den Wahlen im September wird sich Märtens in der Deisterstadt von der Politik zurückziehen. Bis dahin will er SPD-Fraktionssprecher und VA-Mitglied bleiben. Für den Samtgemeinderat gilt seine Kandidatur nach wie vor.

    Offen ist, wie sich der Rodenberger SPD-Ortsverband nun formieren wird. "Das ist eine völlig neue Situation für uns, mit der wir umgehen müssen", teilte die Vorsitzende Anja Niedenzu auf Anfrage mit. Sie machte keine Angaben dazu, ob sie als Listenzweite jetzt auf Position eins rückt und bat um Verständnis nach dieser "Überraschung". Der Vorstand werde sich schnellstmöglich mit dem Unterbezirk beraten und Formalitäten klären. Foto: jl

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