Bad Salzuflen-Schötmar (dib). Gegensätze ziehen sich bekanntlich an – sagt zumindest ein altes Sprichwort. Und manche Gegensätze oder Kontraste erkennt man sofort, bei vielen muss man aber schon genauer hinsehen, um sie wahrzunehmen. So auch in der Ausstellung "Kontraste" von Schülern der 5. bis 10. Klassen der Realschule Aspe, die noch bis einschließlich Freitag, 17. Juni, in der Kundenhalle der Volksbank an der Schloßstraße in Schötmar zu sehen ist. Die Ausstellungen junger Künstler der Realschule Aspe sind in Bad Salzuflen inzwischen fest angesiedelt und haben eine lange Tradition. "Wir haben das Thema bewusst offen gehalten", so Kunstlehrerin Ulrike Freundt, "um Entscheidungsfreiheit zu haben, was man alles machen kann." Aus dieser Freiheit sind auf Bildern im Kunstunterricht Kontraste zwischen Groß und Klein, zwischen Jung und Alt, zwischen Arm und Reich, inhaltliche Kontraste sowie Kontraste zwischen warmen und kalten Farben entstanden, von denen etwa 90 Exemplare ausgestellt sind. "Diese Ausstellung bietet beiden Seiten einen Vorteil", erklärte Jürgen Wellpott vom Marketing der Volksbank bei der Eröffnung. "Die Schüler können ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit präsentieren, und unsere Kunden bleiben stehen, um sich an den Bildern zu freuen." Die Idee zum Thema ist durch die Integrationsbemühungen um die Flüchtlingskinder an der Schule entstanden – bezogen auf die Unterschiede und Kontraste der verschiedenen Kulturen. "Unsere Schülerinnen und Schüler merkten sehr schnell, dass es schwierig ist, das darzustellen", sagte Schulleiter Ulrich Gninka. "Deshalb haben wir das Thema Kontraste allgemein erweitert." Und so haben die jungen Künstler ihre Vorstellungen vom Thema ganz individuell interpretiert und mit unterschiedlichen Techniken von der Buntstiftzeichnung bis zu Aquarellfarben umgesetzt. Da ist der Kontrast zwischen Gut und Böse, dargestellt als Engel und als Teufel, und deshalb auf den ersten Blick erkennbar. Auch bei US-Präsident Barack Obama ist der Kontrast zwischen dem Original im Foto und einer durchaus gut gelungenen Karikatur sofort sichtbar. Anders bei Lena Mansfeld aus der Klasse 10a. Hier läßt sich nicht sofort erkennen, welchen Kontrast sie ausdrücken wollte. Man sieht zwar viele unterschiedliche Farben – doch was sagen sie aus? "Zuerst habe ich mir keine Gedanken gemacht und einfach drauf los gemalt. Doch es war schwer, einfach Kontraste aufs Papier zu bringen. Deshalb habe ich einen Blick durch eine zerbrochene Fensterscheibe in die dunkle Nacht dargestellt, die zwar teilweise zersplittert, aber im unteren Teil noch erhalten ist", sagte sie. Ein farbenkräftiges Bild, bei dem sofort der Farbkontrast zu erkennen ist. Zu allen Bildern gibt es keine Erklärungen. Doch das ist gewollt, damit sich der Betrachter mit den Werken der Künstler auseinandersetzen muss.
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Sichtbare und verborgene Kontraste
Schüler der Realschule Aspe stellen Bilder in der Volksbank aus
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