1. Musik ist das verbindende Element

    Bricktown Big Band – die Entwicklung des satten, runden Bigband-Sounds

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    Lage (nr). Sie sind gewachsen – in sich, als Ensemble, in ihrem Verständnis füreinander und ganz besonders in ihrer Musik. Die Bricktown Big Band aus Lage hat längst ihre feste Fangemeinde. 23 Musikerinnen und Musiker verschiedener Altersstufen um Bandleader Tobias Richter beweisen, dass nicht nur Berufsmusiker richtig gute Musik machen können. Mit der Rhythmusgruppe aus Keyboard/Klavier, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Percussion, dem Blech mit Trompeten und Posaunen und den Holzbläsern mit den Saxophonen ist das Ensemble perfekt aufgestellt. Ein Ensemble, das sich seit über fünf Jahren dem Bigband-Sound verschrieben und mittlerweile ein beeindruckend umfangreiches und breit gefächertes Repertoire aufgebaut hat. Das Besondere? Es sind Laien, oder inzwischen eher semiprofessionelle Musiker, die innerhalb dieser Zeit einen gewaltigen Sprung zu einem satten und runden Bigband-Sound geschafft haben, der mitreißt.

    "Die Big Band hat inzwischen einen Stand erreicht, mit dem man richtig arbeiten kann", sagt Tobias Richter. "Das Besondere ist, dass alles auf einer Ebene abläuft und man sich unglaublich gut kennt. Manchmal reicht ein winziger Fingerzeig und jeder weiß, was gemeint ist. Die Reaktionen sind inzwischen unglaublich fein." Genau das kann man hören; in ihren Konzerten, die regelrechte Events sind, im Probenraum der Musikschule Lage oder auch irgendwo im großen Treppenhaus, wenn ein Saxophon gedankenverloren die ersten Takte eines x-beliebigen Songs spielt und innerhalb von Sekunden dieselben Takte in klaren Rhythmen von Instrument zu Instrument getragen werden. Musik, die eint. Im Probenraum ist es dann lässig diszipliniert. "Ohne Disziplin kommt man nicht weiter", betont Altsaxophonistin Heike Liebrecht. "Hier hat jeder schnell begriffen, dass es nicht der Einzelne ist, der zählt, sondern das Zusammenspiel aller. Es ist einfach das Ensemble, das größer ist, als das Spiel eines Einzelnen." Ob es für das Ensemble den einen Bigband-Sound gibt? Definitiv nicht. Sie spielen alles, was wichtig ist, alles was Spaß macht: Jazz, Funk, Pop, Soul oder die großen Klassiker. Keine Angst vor großen Namen und rhythmusschwangeren Takten. Glen Millers Klassiker "American Patrol" gehört genauso dazu wie Gloria Gaynors "I will survive", "The Pink Panther" von Henry Mancini oder der Jazz Standard "Stompin at the Savoy" von Edgar Sampson. An die 70 verschiedene Stücke haben sie sich in der Zeit erarbeitet. "Tobi ist unser Ohr", lacht Schlagzeuger Thomas Bornemann. "Er hört einfach alles und jeden, spielt tausend Instrumente, hat den Rhythmus im Blut und das Gehör für die Feinheiten der Musik." Mit seiner Hilfe haben sie ihren eigenen Stil entwickelt. Darüber herrscht große Einigkeit in der eingeschworenen Gemeinschaft. "Wir haben schon viel erreicht", betont der Bandleader und blickt zurück auf 2010, als er die Bigband aus der Taufe gehoben hatte. "Eigentlich war es eher Zufall", erzählt er. "Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon die Junior-Bigband geleitet. Während einer Probe hörte ich auf dem Flur jemanden Saxophon spielen und sah nach. Der Junior-Bigband war der Saxophonist längst entwachsen und für die Erwachsenen gab es einfach noch kein Ensemble." Kurzerhand entschied er sich gemeinsam mit der Leitung der Musikschule eine Ausschreibung für eine "Erwachsenenbigband" zu starten. "Ohne Altersgrenzen oder andere Einschränkungen", betont er. Gleich zum ersten Termin kamen zwischen 20 und 30 Musiker. 90 Prozent der Gründungsmitglieder sind immer noch dabei. Trompeter Winnie Emmerich überlegt kurz und erklärt dann: "Die Musik ist das verbindende Mittel und wir spielen und agieren alle auf Augenhöhe." Und mit der Zeit seien viele Freundschaften entstanden. Eine wirkliche Fluktuation gäbe es nicht. "Für die Musikschule ist die Bricktown Big Band ein Aushängeschild", lobt der Leiter der Musikschule, Stefan Albrecht. "Sie ist ein richtiges Juwel. Und die Konzerte, wie auch zur Lagenser Bigband-Nacht, sind großartige Events, die die Anbindung an die Musikschule nur fördern." Die Bricktown Big Band ist stetig besser geworden und hat das Potenzial, weiter zu wachsen, ist Tobias Richter überzeugt und sieht eben mal ein bisschen weiter in die Zukunft. "Unser Ziel sollte es sein, bald auch über Lippe hinaus zu kommen", überlegt er. "Warum nicht mal Anfragen fernab Lippes?" Bis dahin stehen allerdings noch ein paar Konzerttermine in der Region auf dem Plan: Bereits am morgigen Sonntag, 5. Juni, von zirka 13.30 bis 15.30 Uhr spielt die Bricktown Big Band auf dem Oldtimer Treff in Lage, Daimlerstraße 26. Am Freitag, 24. Juni geht es zum "Summer Sound" im Park hinter dem Technikum auf die Bühne. Weitere Termine sind unter anderem am 11. September von 11 bis 13 Uhr auf der Bühne am Hermannsdenkmal und am 2. Dezember in der Hochschule OWL, Lemgo.

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