HASTE (jl). Die Lesepaten der Grundschule Haste brauchen händeringend Nachwuchs – vor allem auch mit Blick auf den Sommer und die Einschulung weiterer Flüchtlingskinder. Der jüngste Erfahrungsaustausch zeigte laut Eike Loos einmal mehr: "Wir sind zu wenige!" Loos ist einer von momentan 19 Lesepaten. Diese Zahl schmelze aber wegen der altersbedingten Entwicklung der engagierten Unterstützer stetig. So würden es im kommenden Schuljahr ab August mindestens zwei Lesepaten weniger sein, die sich aus Altersgründen zurückziehen. Der Bedarf an Lesepaten sei aber nach wie vor ungebrochen, so Loos. Durch die Kinder aus schutzsuchenden Familien, die die Grundschule besuchen, liege es nahe, dass er sogar steigen werde. Versetzen wir uns in die Lage eines Grundschülers, der aus irgendwelchen Gründen den Anschluss im Lesen verloren hat: Er strengt sich an, wahrscheinlich sogar mehr als andere, und muss dennoch jeden Tag erleben, dass er mit den anderen nicht mithalten kann. Dem Unterricht zu folgen, fällt ihm immer schwerer. Er lässt sich hängen, verliert den Mut. Lehrer können das im Rahmen des normalen Unterrichts nicht ausgleichen. Lesepaten jedoch können sich die erforderliche Zeit nehmen, einmal pro Woche nach dem regulären Unterricht mit "ihrem" Lesekind in dessen Wunschbuch zu schmökern. Hier kann der junge Leser stammeln und mühsam buchstabieren ohne sich gegenüber seinen Mitschülern unterlegen zu fühlen. Er kann Papierflieger bauen, spielen oder Plätzchen backen und sich über die Anerkennung seiner Fähigkeiten freuen. Die Erfahrung, so Loos, zeigt, dass viele Sorgenkinder ihre Schwierigkeiten überwinden und fröhliche Schüler werden. Um eine ganze Kinderschar effizient zum Lesen zu bringen, braucht es freilich eine pädagogische Ausbildung. Loos: "Um einem einzelnen Kind über eine Klippe zu helfen, braucht es gesunden Menschenverstand und vor allem Herz." Soll heißen: Lesepate kann jeder werden. Wer helfen will mehr Abc-Schützen Mut zu machen, erfährt bei folgenden Lesepaten weitere Informationen: Eike Loos 05723/740258, Marion Grages 05723/81104, Ursula Niedenzu 05723/81140 oder Dieter Müller 05723/81221. Foto: jl/Archiv
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Leseschwachen Kindern Mut machen
Lesepaten suchen mehr Engagierte / Bedarf ist auch weiterhin vorhanden / Positive Erfahrungen
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