1. Tafel feiert den zehnten Geburtstag

    Bürgermeister und Superintendent loben Engagement / "Wichtige Brücke zwischen Überfluss und Mangel"

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    WUNSTORF (tau). Mit einem Fest hat die Wunstorfer Tafel am Sonnabend ihren zehnten Geburtstag gefeiert. Prominente Besucher wie Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt und Superintendent Michael Hagen gratulierten der sozialen Einrichtung und lobten vor allem das ehrenamtliche Engagement. Von Anfang an dabei und mit einer besonderen Auszeichnung bedacht, sind: Gerda Spehr, Elisabeth Heyland, Ingrid Reinhold, Brigitte Kiel, Ingrid Gerdesmann, Anna-Luise Busch, Heidemarie Vorbrodt, Hannelore Rölker, Ursula Jungbluth sowie Dieter Harp und Karl Kuckuck.

    Der Bürgermeister erinnerte in seiner Rede an die schwierigen politischen Entscheidungsprozesse vor zehn Jahren. Damals herrschte die Meinung vor, dass Wunstorf keine Tafel benötige. "Aus heutiger Sicht muss man aber feststellen, dass die Zurückhaltung nicht angebracht war", so Eberhardt. Die Tafel bilde eine wichtige Brücke zwischen Überfluss und Mangel. Beides gebe es in der Gesellschaft und leider habe sich die Schere zwischen arm und reich in den letzten Jahren immer weiter geöffnet, so der Bürgermeister. Die Zahl an Bedürftigen, die auf das Angebot der Tafel angewiesen sind, nehme weiterhin zu. Seit kurzem gibt es sogar drei statt zwei Ausgabetage im Tafel-Haus in der Neustädter Straße. Dort in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude hat die soziale Einrichtung nach einer langen Odyssee ein Zuhause gefunden. Von hier aus hat der Verein auch neue Konzepte und Projekte entwickelt. So gibt es ein Tafelmobil, das eine gezielte Belieferung von behinderten Menschen und Senioren ermöglicht, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind und daher nicht selbst zum Tafel-Haus kommen können. Unter dem Arbeitstitel "Tafel – Menschen – Computer" bietet die soziale Einrichtung außerdem Unterstützung im Umgang mit dem Computer an. Sowohl Anfänger wie auch Fortgeschrittene können mitmachen. In entspannter Atmosphäre entscheiden die Teilnehmer über Inhalte und Lerntempo. Einmal in der Woche, mittwochs in der Zeit von 18 bis 20 Uhr, stehen im Tafel-Haus Computer zum Lernen und Üben ohne Stress und Druck bereit. Superintendent Michael Hagen lobte das Zusammenwirken verschiedener sozialer Einrichtungen. So habe die Wunstorfer Tafel beispielsweise einen Beitrag dazu geleistet, dass die Diakonie das Projekt sozialer Kleiderladen verwirklichen konnte. Hagen erinnerte aber auch daran, dass es besser wäre, wenn die Menschen nicht auf eine Tafel angewiesen sein müssten, sondern sich selbst versorgen könnten. Die soziale Einrichtung zeichnet ein verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln aus, die sonst auf dem Müll gelandet wären. Geschäftsführer Frank Löffler rechnete vor, dass pro Jahr 20 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland entsorgt würden. Bei den Tafeln landen lediglich bis zu zwei Millionen Tonnen pro Jahr. Daher ist eine enge Kooperation mit dem Einzelhandel sehr wichtig. Mit vielen Unternehmen und Kaufleuten arbeitet die Tafel bereits zusammen. Ein Netzwerk ist über die Jahre entstanden. Foto: tau

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