STEINHUDE (tau). Rudolf Plenk darf sich nach dem Wochenende einen echten Steinhuder nennen. Der 78-Jährige mit bayerischem Migrationshintergrund ist auf dem Fischerkreidag in den Kreis der Brassen aufgenommen worden. Neptun persönlich leitete die Zeremonie und schlug den "Inhucker" mit einem großen Fisch zu einem wahren Steinhuder. Zuvor holten die Altbrassen ihren Kandidaten ab und fuhren mit ihm eine Runde durch den Ort. Auf der Bühne des Ratskellergeländes wurde Plenk mit Blasmusik des Posauenchors Steinhuder Meer und viel Applaus begrüßt. Vor einem großen Publikum musste er einige Prüfungen überstehen und unter anderem seine Ortskunde unter Beweis stellen.
Michael Oswald, der im vergangenen Jahr als Kandidat unter den kritischen Augen der Altbrassen auf dem heißen Stuhl Platz genommen hatte, stellte dem neuen Kandidaten einige knifflige Fragen zu Steinhude und dem Steinhuder Meer. Er wollte unter anderem wissen, welches der drei Fahrgastschiffe das kleinste und älteste sei. Plenk musste raten und tippte auf die Willkommen. Richtig aber ist die Schaumburg-Lippe, die 1930 gebaut wurde, 9,20 Meter lang und 3 Meter breit ist. Auch bei der zweiten Frage nach dem Jahr der Insel-Grundsteinlegung verschätzte sich der Kandidat um satte 100 Jahre. Er sagte 1661, es war aber 1761. Da war dann schon das zweite Glas Moorbock mit Gunst fällig. Erst bei Frage drei nach den Symbolen im Steinhuder Wappen kehrte das Glück an die Seite von Plenk zurück. Mit Nesselblatt und Fisch landete er gleich zwei Treffer. Ebenso richtig war die Zahl 1961 als Antwort auf die Frage nach dem Gründungsjahr der Steinhuder Segler-Vereinigung, wo Plenk schon viele Wochenenden mit Freunden verbracht hat. Nach dem absolvierten Fragenkatalog folgte noch ein Fußbad im Steinhuder Schlamm und der sanfte Brassenschlag durch Neptun, der mit einer Auswahl seiner Töchter dem Meer entstiegen war. Die ersten Worte als echter Steinhuder: "Ich habe mich noch nie so gut gefühlt wie heute." Mit dem neuen Steinhuder Lied von Burghard Henze "Das Steinhuder Meer – Meine Perle im Moor" endete die feierliche Zeremonie. Foto: tau