1. "Die Schulwegsicherheit hat leider keine Priorität"

    Grünen - Ratsmitglied äußert deutliche Kritik am Schulweg

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    LINDHORST (bt). Der Schulwegunfall mit tödlichem Ausgang in Stadthagen hat viele Menschen aufgeschreckt. Stefanie Sonnekalb – Unruh, Mitglied der Bündnis 90/Die Grünen – Fraktion im Lindhorster Gemeinderat, weist darauf hin, dass sie selbst 2013 in den Rat einen Antrag auf Einrichtung einer Querungshilfe in der Lüdersfelder Straße eingebracht habe. Die gefährliche Verkehrssituation nicht nur für Schulkinder beim Wechsel der Straßenseite sei seit Jahren, wenn nicht gar seit Jahrzehnten, bekannt. Für die Anordnung einer Bedarfsampel sei eine Verkehrszählung erforderlich. Daraufhin sei im Januar des folgenden Jahres bei der zuständigen Behörde in Hameln ein entsprechendes Gesuch gestellt worden. Sechs Monate später und nach mehrfachem Nachfragen ist es dann nach Aussage Sonnekalbs – Unruh zu der geforderten Verkehrszählung gekommen. Die Zählung der Fußgänger habe sie selbst organisiert. Die Behörde habe lediglich die Anzahl der die Lüdersfelder Straße passierenden Fahrzeuge ermittelt. "Die Auswertung durch den Landkreis soll dann ergeben haben, dass die erforderlichen Mindestzahlen knapp verfehlt wurden", so die Ratsfrau weiter. Immerhin sei aber erkannt worden, dass die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit an der Gefahrenstelle zu hoch sei und dort ein Gefahrenpotenzial erkennbar sei. Mit Beginn des Schuljahres 2014/15 wurde eine Schulwegplanung für den Gemeindebereich auf den Weg gebracht. Nach mehreren Treffen, an denen Vertreter der Polizei, der Verwaltung, der Schule und Eltern beteiligt waren, erfolgte im Juni 2015 eine gemeinsame Begehung der Gefahrenstellen in der Gemeinde Lindhorst. Am 10. Juni 2015 hat es abschließend, so berichtet das Ratsmitglied, eine Empfehlung durch die Polizeiinspektion Nienburg gegeben. Diese habe für den Bereich der Lüdersfelder Straße im Einmündungsbereich der Parkstraße die Einrichtung einer Bedarfsampel zum Inhalt gehabt, denn, so zitiert Sonnekalb – Unruh aus dem Schreiben der Polizei, "die zur sicheren Querung nötigen Lücken im Fahrzeugverkehr sind auch zur Schulzeit rar".Nach Ansicht der Grünen – Politikerin steht fest, dass der Landkreis die Anordnung einer erforderlichen Bedarfsampel ablehnt, die Einrichtung einer solchen Regelungsanlage durch die Gemeinde Lindhorst aber dulden würde. "Wohlwissend", so Sonnekalb – Unruh weiter, "dass durch das vom Landkreis auferlegte Haushaltssicherungskonzept die Aufwendungen für eine solche Ampelanlage durch die Gemeinde Lindhorst gar nicht zu tragen sind". Für sie und ihre ihre Fraktion steht fest: "Schulwegsicherheit hat keine Priorität". Es sei sehr erschreckend, dass immer erst etwas unfassbar Schlimmes passieren müsse, bevor Lösungen herbeigeführt würden. Es sei wohl leider leichter, im Nachgang Betroffenheit zu äußern statt im Vorfeld tätig zu werden. Foto: bt

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