LAUENAU (al). Weil die Natur schneller war als die beteiligten Stellen mit ihren Vorhaben, bleibt die vor Wochen gerodete ehemalige Bahntrasse in Höhe der Apelerner Straße bis auf weiteres so unansehnlich wie derzeit. Erst im Herbst werden die nächsten Maßnahmen anlaufen.
Der Ausschuss für Jugend, Kultur, Umweltschutz und Wege hatte vor Jahresfrist entschieden, auf einem Abschnitt von etwa 150 Metern den bis dahin aufgelaufenen Wildwuchs an Weiden, Birken, Pappeln, Eschen und weiteren Gehölzen zu beseitigen. Experte Martin Meier vom Bauhof sah einen Handlungsbedarf. Zudem gab es Wünsche von Nachbarn, die Schattenwurf und sogar reflektierenden Lärm beklagt hatten. Allerdings seien offenbar nicht alle Anlieger erfreut gewesen, warf Ratsfrau Christiane Kowalkowski (SPD) ein: Sie habe auch Kritik gehört. Ganz zufrieden war der Ausschuss ebenfalls nicht. Der maschinelle Einsatz mit einem Harvester hätte an sich die verbliebene Menge Bruchholz aufnehmen müssen. Gemeindedirektor Sven Janisch gelobte Besserung: Künftig müssten genauere Absprachen erfolgen. Die jetzt notwendigen Nacharbeiten sollen im Herbst stattfinden. Dann erfolgen weitere Rodungen und das Abfräsen verbliebener Wurzeln. "Auch die Weide kommt wieder, wenn hier nicht gepflegt wird", begründete Meier den fälligen Aufwand. Anschließend soll die alte Trasse neu profiliert werden. Denn bei einer neuen Bepflanzung möchte sich der Ausschuss offenbar, wie Grünen-Ratsherr Karsten Dohmeyer bemerkte, "nichts verbauen". Eventuell könnte das Teilstück sogar zu einem Rad- oder Fußweg mit sich nach Norden bietender Verlängerung werden. Welche Gewächse neu in den Boden kommen, fand rasch Zustimmung im Gremium. Eine ursprünglich angedachte Allee soll es nicht sein. "Die wächst ja wieder schnell in die Höhe", befürchtete Wolfgang Kölling (SPD). Für Karl-Heinz Strecker (CDU) würde eine Heckenbepflanzung reichen: Diese sei auch "pflegeleichter". Den Vorschlag eines Anwohners, in Abständen Obstbäume zu setzen, griff Uwe Budde (SPD) auf: "Das ist besser als hohe Bäume.""Alte Sorten sollten es sein", verlangte Dohmeyer. Während sich in Sachen Bahndamm SPD und CDU/Grüne einig waren, zeigten sich Differenzen bei einer von den Grünen gewünschten Heckenreihe zwischen Volkspark und den Parkplätzen und Garagen auf der rückwärtigen Seite des Drei-Giebel-Hauses. Strecker und Dohmeyer sprachen sich für die Bepflanzung aus. Budde hielt für seine Fraktion an der "Übersichtlichkeit" des Bereichs fest. Mit 4:3 – Stimmen wurde der Antrag abgelehnt. Dagegen fand ein Grünen-Vorschlag, eine Winterlinde als "Baum des Jahres" zu pflanzen, breite Zustimmung. Über einen möglichen Standort will der Verwaltungsausschuss entscheiden. Foto: al