1. Viele junge motivierte Leute

    Unternehmen mit Interesse an Beschäftigung von Flüchtlingen

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    REHBURG-LOCCUM (jan). Die Möglichkeiten für Unternehmen, Flüchtlinge zu beschäftigen, haben im Mittelpunkt einer Veranstaltung des Loccumer Handwerker- und Gewerbevereins (HGV) gestanden. Das Interesse an solchen Informationen von Seiten der Unternehmer ist groß gewesen.

    "Ich möchte sie sehr ermuntern, sich darauf einzulassen. Noch nie bin ich so vielen jungen, motivierten Leuten begegnet." Christopher Lalottis, Beauftragter für Migration und Integration bei der Arbeitsagentur Nienburg-Verden, hat viele gute Gründe, Unternehmer darauf einzustimmen, Flüchtlinge in ihren Betrieben aufzunehmen. Zu diesem Zweck ist er der Einladung des HGV gefolgt und hat außerdem viele Fragen, die sich für Unternehmen ergeben, wenn sie Flüchtlinge bei sich beschäftigen wollen, beantworten können. Welchen Status müssen Flüchtlinge haben, um eingestellt werden zu können? Wann dürfen sie welches Praktikum machen? Wie können sie zu Ausbildungen zugelassen werden? Wie steht es um die Versicherungen? Welche Behörden müssen informiert werden? Welche Hilfen gibt es von der Agentur für Arbeit? Diese und viele weitere Fragen hat Lalottis angeschnitten beziehungsweise ist nach ihnen gefragt worden. Der Kreis derjenigen, die der Einladung gefolgt waren, hat durchaus konkretes Interesse daran, Flüchtlinge zu beschäftigen. Insbesondere Handwerksbetriebe hoffen von dieser Seite darauf, qualifizierten Nachwuchs zu bekommen. Dass im deutschen Behördendschungel allerdings nicht unbedingt die gute Absicht und der Wille von Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausreichend sind, stellte Lalottis dar. Etliche der anwesenden Unternehmer hatten bereits Versuche gestartet, Flüchtlinge bei sich zu beschäftigen – sei es für Praktika, für Ausbildungen oder auch für Einstellungen von Mitarbeitern. Manche sind mit ihren Versuchen gescheitert, andere haben Flüchtlinge erfolgreich in ihre Betriebe aufgenommen. Wie etwa Achim Matthes, bei dem im vergangenen Jahr ein Syrer eine Ausbildung zum Tischler begonnen hat. Der junge Mann hat mittlerweile seine Zwischenprüfung abgelegt, Ausbilder und Auszubildender sind beide sehr zufrieden mit dem Arbeitsverhältnis. Solche Ausbildungen wolle die Agentur für Arbeit forcieren, sagte Lalottis. Insbesondere, da ein großer Teil der Flüchtlinge eben jung sei und viele auch gerne handwerkliche Ausbildungen machen wollten. Die Agentur für Arbeit sei dabei, Konzepte zu entwickeln, die speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtet sind. Seine Vorstellung sämtlicher Möglichkeiten für die Beschäftigung von Flüchtlingen mit allen "Wenn" und "Aber" führte zwar dazu, dass manche Unternehmer gegen Ende des Vortrags tief seufzten und anmerkten, dass sie sich doch eigentlich lediglich simple Verfahren vor Ort wünschten. Diese konnte der Referent zwar nicht versprechen – verwies aber alle Unternehmer darauf, den telefonischen Kontakt zu seiner Behörde zu suchen. Lösungen könnten dann gewiss gefunden werden.Foto: jan

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