WUNSTORF (gi). In den bedeutenden bundesweiten Zeitungen wie Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung oder auf Spiegel-online gab es Meldungen über weitere Pannen beim neuen Transportflugzeug der Bundeswehr, dem A400M. Die Bundeswehr fürchte den Totalausfall, das Scheitern des Projektes und prüfe sogar den Ausstieg, heißt es in den Schlagzeilen. Nur die Herstellerfirma Airbus wolle anscheinend davon nichts wissen. Bisher sind drei A400M an die Bundeswehr ausgeliefert worden. Sie sind beim Lufttransportgeschwader (LTG) 62 hier in Wunstorf stationiert. Es ist der einzige Standort des Transportflugzeuges, 40 Maschinen sollen letztlich hier stationiert werden. Da liegt es auf der Hand, Kommodore Oberst Ludger Bette nach der derzeitigen Situation um Auskunft zu bitten. "Wir sind mit zwei technischen Problembereichen des A400M konfrontiert", sagte Bette. Zum einen seien Haarrisse am Rumpf (Alulegierung) an einer Maschine der französischen Luftwaffe während einer turnusmäßigen zweijährigen Inspektion festgestellt worden. An den drei A400M des LTG 62 sei dies noch nicht aufgetreten. Die nationalen und internationalen Aufsichtsbehörden (unter anderem Europäische Agentur für Flugsicherheit EASA) haben festgelegt, dass die hier stationierten A400M bis zur nächsten regelmäßigen Inspektion weiter fliegen können. Für den am 19. Dezember 2014 ausgelieferten A400M ist diese Inspektion im November dieses Jahres fällig. Sollte sich herausstellen, dass an den Transportflugzeugen des LTG 62 ebenfalls Risse entstanden sind, dann werde eine Reparatur längere Zeit in Anspruch nehmen. Das zweite Problem gäbe es mit dem Propellergetriebe. "Es muss nach 20 bis 50 Flugstunden eine sogenannte Boroskopie durchgeführt werden", berichtete der Oberst. Diese Untersuchungsmethode sei personell sehr aufwendig, sie dauert circa einen Tag. Die Maschine stünde dann für den Flugbetrieb nicht zur Verfügung. Auch diese Untersuchung des Propellergetriebes sei von der EASA so angeordnet worden. Für das LTG 62 stelle das eine besondere Herausforderung dar, es dürfe kein Dauerzustand bleiben, so der Kommodore. "Durch die angeordneten regelmäßigen und engmaschigen technischen Kontrollen ist ein sicherer Flugbetrieb jederzeit gewährleistet", sagt der Kommodore. Entstanden seien die Probleme bei den A400M der französischen und britischen Luftwaffe. "Bei unseren Flugzeugen sind bisher alle technischen Inspektionen ohne Befund verlaufen", fährt Bette fort. Foto: gi
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LTG 62 - Transportflugzeug A400M
"Wir haben noch keine Risse festgestellt, Propellergetriebe wird untersucht"
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