1. Jugendliche machen Politik

    Planspiel gibt Einblicke in kommunale Strukturen / Interesse soll geweckt werden

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    STEINHUDE (mk). Politik? Das ist doch langweilig. Das sehen viele Jugendliche so. Die Folge: Politikverdrossenheit auf ganzer Linie und eine überaus geringe Wahlbeteiligung. Hier kommt der Verein "Politik zum Anfassen" aus Hannover ins Spiel. Dessen Mitglieder wollen den Jugendlichen wieder Spaß an der Demokratie vermitteln. Zusammen mit Sascha Sokolowski, Klassenlehrer an der Graf-Wilhelm-Schule, und der Klasse 10a der Realschule wurde dort das Planspiel "Pimp your Town" durchgeführt.

    Eine Schülerin hatte ein Praktikum bei dem Verein absolviert, so war Sokolowski auf dessen Arbeit aufmerksam geworden. Anlässlich der bevorstehenden Kommunalwahl, bei der schon 16-Jährige ihre Stimme abgeben können, sah er in dem Planspiel eine gute Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten. In einem "Crashkurs" wurde den Zehntklässlern vermittelt, was für Aufgaben ein Politiker eigentlich hat und welche Dinge er gerade auf kommunaler Ebene mitgestalten kann. So ging es bei "Pimp your Town" auch darum, Ideen zu sammeln und echte Anträge zu stellen. Hierbei wurde deutlich, dass gerade die Kommunalpolitik unmittelbaren Einfluss auf das Leben der Jugendlichen hat. Gemeinsam wurden dann unterschiedliche Stationen zum Thema "Politische Partizipation auf regionaler Ebene" erarbeitet. An diesen haben die Zehntklässler dann einen Vormittag lang alle Schülerinnen und Schüler der sechsten bis neunten Klassen über ihre Möglichkeiten und die Grundlagen der Politik informiert. Und das kam bei allen Beteiligten gut an. "Ich habe einen durchweg positiven Eindruck", resümiert Sophia und ihre Freundin Insa betont, dass Politik eigentlich nicht so ihr Fall und eher "ein bisschen langweilig" gewesen sei. Auch Robin hatte bislang wenig Interesse an der Politik. Alle drei dürfen im September erstmals wählen und durch das Planspiel ist ihnen bewusst geworden, wie wichtig Kommunalpolitik ist. "Und sie kann auch Spaß machen", so Robin abschließend. Alle drei wollen nun auf jeden Fall zur Wahl gehen und ihre Stimme abgeben. "Ich will das Handwerkszeug vermitteln, das ihnen hilft, sich eine eigene Meinung zu bilden", so Sokolowski. Daher sei er sofort überzeugt gewesen von dem Konzept des Vereins und des Planspiels. Sicherlich würde der Stoff auch im Unterricht vermittelt, doch wenn Wissen von Schülern an Schüler weitergegeben werde, dann habe das immer einen nachhaltigeren Effekt. Die Kinder und Jugendlichen würden zudem selbstständig arbeiten. Er könne die Arbeit des Vereins nur weiterempfehlen. Die Zehnt-klässler waren abschließend auch im Rathaus und haben gemeinsam mit den Ratspolitikern über ihre Ideen und Anträge diskutiert. Foto: mk

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