WUNSTORF/STEINHUDE (tau). Zehn Ensembles aus niedersächsischen Schulen haben sich drei Tage lang zum Musizieren am Steinhuder Meer getroffen. Zum ersten Mal fand die Landesbegegnung des Bundesverbandes Musikunterricht an gleich drei Standorten in der Region statt. Neun Partnerschulen aus Wunstorf, Steinhude und Neustadt waren als Region Steinhuder Meer in der Woche vor Pfingsten Gastgeber für das musikalische Treffen.
Über 400 Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, sich in öffentlichen Konzerten zu präsentieren und musikalische Kontakte bei gemeinsamen Workshops zu knüpfen. Chöre, Bläserklassen, Big Bands, ein Klangorchester und Instrumental Ensembles kamen zusammen. Der Begegnungscharakter war wichtig, sagen die Veranstalter. Das Festivalkonzert im Stadttheater gehörte zu den Highlights des furiosen Veranstaltungsmarathons. Mit den Auftritten entwickelte sich eine Eigendynamik, die jeden Zeitplan im positiven Sinne durcheinander wirbelte. Doch alle Ensembles nutzten die große Bühne und waren mit Spaß und Eifer dabei. Vor den Steinhuder Strandterrassen fand schließlich ein riesigen Open-Air-Abschlusskonzert statt. Ob auf der Promenade, auf den Stegen oder auf den Booten, aus allen Richtungen ertönte die Musik. Bei strahlendem Sonnenschein brachen die rund 400 Schülerinnen und Schülern unter der Leitung von Komponistin Tatjana Prelevic damit zu neuen musikalischen Ufern auf. Sie brachte die einzelnen Ensembles in einem modernen Wandelkonzert unter Verzicht auf Notation zusammen. Das Projekt "Schulen musizieren" möchte die Öffentlichkeit auf die gesellschaftliche und individuelle Bedeutung der Musikerziehung in der allgemein bildenden Schule aufmerksam machen. Es soll die Vielfalt und Leistungsfähigkeit schulischer Musikensembles zeigen, mehr Jugendliche für eine lebendige Musikkultur begeistern, gemeinsames Musizieren und die Integration von Schülern mit Behinderung oder mit Migrationshintergrund fördern sowie mit dazu beitragen, dass eine passive Konsumhaltung durch eigenes Musizieren überwunden wird. Den Veranstaltern ging es also um einen kulturpolitischen Appell. Aus ihrer Sicht gehören schulische Ensemblearbeit und Musikunterricht zusammen. "Musikunterricht brauch Kontinuität und schulische Ensemblearbeit Spiel- und Freiräume", sagt Prof. Dr. Ekkehard Mascher vom Bundesverband Musikunterricht – Niedersachsen. Im Zusammenspiel beider Bereiche entfalte sich gleichermaßen die individuelle wie gesellschaftliche Relevanz musikpädagogischer Arbeit. Foto: tau