LANDKREIS (bb). Die Volkshochschule Schaumburg (VHS) startet ein Weiterbildungsangebot, das es Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsbetreuung ermöglicht, sich ein umfangreiches Rüstzeug für ihre Tätigkeit anzueignen. Die Seminarreihe in den VHS-Räumen in Stadthagen ist kostenlos und wendet sich unter dem Motto "Was tun – was nun?" sowohl an Menschen, die bereits in diesem Feld arbeiten, als auch an solche, die sich dort zukünftig engagieren wollen.
Welche Aspekte zum Versicherungsschutz sind in der freiwilligen Tätigkeit zu beachten? Wie stecken die Helfer Grenzen der eigenen Belastbarkeit ab? Wie gelingt die Kontaktaufnahme mit Flüchtlingen? Welche rechtlichen Grundlagen gelten für die in die Bundesrepublik geflüchteten Menschen? Solche und viele weitere Fragen werden Thema sein in der Seminarreihe "Ehrenamtliche in der Flüchtlingsbetreuung: Was tun – was nun?". Ziel sei es, den Ehrenamtlichen in Schaumburg mit dem Angebot wichtiges praxisnahes Handlungswissen ebenso wie grundlegende Orientierungs- und Hintergrundinformationen zu vermitteln, um sie in ihrer bedeutsamen Tätigkeit zu unterstützen und zu stärken, wie VHS-Direktorin Undine Rosenwald-Metz und VHS-Fachbereichsleiter Udo Ziert erklärten. Eine große Rolle werde auch der Austausch der erworbenen Erfahrungen unter den Ehrenamtlichen aus verschiedenen Teilen des Landkreises spielen, ebenso die Reflexion des eigenen Handelns. Die Seminarreihe umfasst vier Module. Die VHS empfiehlt die Teilnahme an allen Modulen, es können jedoch auch einzelne Module besucht werden. Los geht es am Montag, dem 23. Mai, mit dem Modul I: "Integrationshelfer – vom Besuchsdienst bis zum Sprachkurs." In insgesamt 27 Unterrichtseinheiten geht es um Themen wie "Kontaktaufnahme – Vorschläge und Fettnäpfe", die möglichen Tätigkeitsfelder als ehrenamtlicher Helfer, bestehende Netzwerke und Hilfeeinrichtungen. Das Sammeln von Informationen über Herkunftsländer und Fluchtwege, Grundlagen zur Vermittlung erster Deutschkenntnisse in ehrenamtlichen Sprachunterricht. Der Umgang mit Irritationen und Problemen etwa um Geschlechterrollen oder Verspätungen im Sprachunterricht. Diese Seminare sollen jeweils montags von 18 Uhr bis 20.15 Uhr stattfinden. Das Modul II soll "Aspekte der historischen und aktuellen Migrationsforschung" in vier Unterrichtseinheiten vermitteln. Hier sollen auf wissenschaftlicher Basis Hintergründe wie Wechselwirkungs- und Anpassungsprozesse zwischen Migranten und Aufnahmegesellschaft erklärt werden. Modul III befasst sich in vier Unterrichtseinheiten mit den "Rechtlichen Grundlagen im Rahmen der Flüchtlingspolitik". Hier wird es unter anderem um das Asylrecht und das Asylbewerberleistungsgesetz gehen (Termine: Mittwoch 1. Juni, 18 Uhr bis 19.30 Uhr und 8. Juni, 18 Uhr bis 19.30 Uhr.) Modul IV wird in vier Unterrichtseinheiten auf "Versicherungstechnische Aspekte des ehrenamtlichen Engagements" eingehen (Termin, Donnerstag, 25. August, 18 Uhr bis 21.15 Uhr). Undine Rosenwald-Metz betonte, dass sich für die Teilnehmer die Gelegenheit ergebe, die qualifizierten Dozenten auch zu tiefergehenden und speziellen Problemstellungen ausgiebig zu befragen. Auch ergebe sich in der Seminarreihe die Möglichkeit zur weiteren Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch unter den Ehrenamtlichen. Veranstaltungsort für alle Seminare ist die VHS-Schaumburg in der Jahnstraße 21A in Stadthagen. Starttermin ist der 23. Mai um 18 Uhr. Die VHS bittet um Anmeldungen bis Donnerstag, den 19. Mai. Diese kann unter lorz@vhs-schaumburg.de oder unter 05721/7870 erfolgen. "Wir hoffen auf viele Anmeldungen", betonten Udo Ziert und Undine Rosenwald-Metz. Nach der Unterbringung der Flüchtlinge stelle sich im nächsten Schritt die Frage nach der Integration im weiteren Sinne. Auch hier werde ehrenamtliches Engagement unerlässlich sein. Foto: bb/archiv bb