SACHSENHAGEN (gi). Gleich zwei Jubiläen beging die Sachsenhäger Kirchengemeinde. In einem festlichen Gottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchores wurde des 130-jährige Jubiläums der Orgel und des 40-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung für den Kirchturm gedacht. Der frühere Pastor Josef Kalkusch gab in seiner Predigt einige Einblicke in die Sachsenhäger Kirchengeschichte. Demnach ist die jetzige Orgel die zweite in der Geschichte der Kirche. Nach 200 Jahren entschloss sich die Stadt Sachsenhagen, eine neue Pfeifenorgel durch die Firma Becker in Hannover bauen zu lassen. Sie wurde 1886 in Betrieb genommen und hat bis heute ihren Platz auf der West-Empore der Kirche. Durch eine Schenkung der in Sachsenhagen ansässigen Familie Stümke von 1000 Mark konnten damals die Gesamtkosten von 5000 Mark bezuschusst werden. Den Organistendienst übernahmen bis 1966 die Hauptlehrer der Sachsenhäger Schule, für die das Orgelspiel in der Kirche zum Dienstauftrag gehörte.
Ebenfalls durch eine großzügige Spende erhielt die Kirche im 300. Jahr ihrer Fertigstellung 1976 endlich einen Turm. Ermöglicht wurde der Kirchturmbau von Elisabeth Tunner-Hartmann aus Hannover, die einer Sachsenhäger Familie verbunden war und die Baukosten von 300.000 Mark übernahm. Das Kirchengeläut, das seit Anfang des 18. Jahrhunderts auf dem Dachreiter des Rathauses untergebracht war, konnte nunmehr , durch zwei weitere neue Glocken erweitert, in den Kirchturm umziehen. Kalkusch erinnerte daran, dass Kirche, Turm und Orgel Bauwerke seien, "die Menschen näher an Gott heranbringen". Ein Kirchengebäude sei kein Museum, sondern ein lebendiges Denkmal. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es noch Gelegenheit, den Turm zu besichtigen und einen Film über den Turmbau anzuschauen. Die Männergesangvereine aus Nienbrügge und Auhagen gestalteten das musikalische Programm zum Mittagessen in Pastors Garten. Foto: gi