1. Expressbus wird ab kommenden August eingestellt

    Hagenburger wollen weiter schnell nach Wunstorf kommen / Landkreis Nienburg will die Kosten nicht mehr tragen

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    HAGENBURG (gi). Dagmar Abramowski ist Hagenburgerin und macht sich Sorgen um Fahrgäste und Schüler, die morgens mit dem Expressbus zu den Schulen oder zum Bahnhof Wunstorf fahren. Busse der Linie 715 wurden zusätzlich eingerichtet, um die Fahrgäste aus Stolzenau über Rehburg und Hagenburg ohne viele Zwischenhalte schnell zum Bahnhof Wunstorf zu bringen. Nun soll dieses Angebot Ende Juli eingestellt werden. Der Landkreis Nienburg will die hohen Kosten nicht mehr tragen. Abramowski berichtet, dass der Bus von Bürgern aus Hagenburg und Altenhagen gern benutzt werde. Am Ortsausgang von Hagenburg sei er voll, im Winter gäbe es keine Stehplätze mehr. Der Landkreis Schaumburg weise auf einen Bus hin, der früher fahre, jedoch über Steinhude und Klein Heidorn, was eine längere Fahrzeit bedeute. Wir fragten nach beim Pressesprecher der Regiobus, Tolga Otkun und bei Stadtdirektor Jörn Wedemeier vom Flecken Hagenburg. "Wir versuchen eine Lösung ab dem Streckenabschnitt Rehburg/Winzlar bis Wunstorf zu finden", sagte Otkun unserer Zeitung. Die Regiobus möchte das Angebot aufrecht erhalten, es werde zu Gesprächen mit den Landkreisen Nienburg und Schaumburg kommen. "Wenn möglich, möchten wir die schnelle Verbindung im Sinne unserer Kunden aufrecht erhalten", fuhr Otkun fort. Ob das Angebot dann weiter Expressbus heißen werde, ließ er offen. Die Stellungnahme des Gemeindedirektors Wedemeier, die auch an alle Ratsmitglieder geschickt worden ist: Die Buslinie 715 der Regiobus Hannover Wunstorf/ZOB über Großenheidorn, Steinhude nach Hagenburg/Kiefernstraße wird mit wenigen Busverbindungen morgens und nachmittags als Linie 716 bis Stolzenau/ZOB fortgeführt. Auf Antrag des Landkreises Nienburg ist im Jahr 2013 auf dieser Linie zusätzlich eine Expressbusverbindung von Wunstorf unter Umgehung von Großenheidorn und Steinhude direkt über Hagenburg nach Stolzenau eingerichtet worden. Diese Verbindung wird morgens und spätnachmittags im Berufsverkehr zur Verstärkung eingesetzt und gut genutzt. Der Landkreis Nienburg hat nunmehr beschlossen, die finanzielle Subventionierung der Strecke mit 95.000 Euro pro Jahr nicht aufrecht erhalten zu wollen und entsprechend die Expressbusse aus dem Fahrplan streichen zu lassen. Nach den Fahrgastzählungen der Regiobus werden die Expressbusse insbesondere morgens, 5.56 Uhr, ab Hagenburg und 6.56 Uhr ab Hagenburg zu fast zwei Dritteln von Hagenburger Bürgern genutzt. Der Anteil des Landkreises Nienburg liegt lediglich bei einem Drittel der Fahrgäste. Um die gleichen Anschlusszüge in Wunstorf zu erreichen, laufen auf der Linie 715 parallel zu den genannten Expressbusverbindungen jeweils normale Busverbindungen mit einer leicht längeren Fahrzeit die jeweils 12 Minuten früher in Hagenburg starten und den gleichen Anschluss in Wunstorf darstellen.

    Diese Busse fahren dann wie gewohnt über Steinhude-Großenheidorn. Die Expressbusse der Rückfahrzeiten am späten Nachmittag werden ebenfalls mit einem zwei Minuten später fahrenden regulären Bus parallel geführt. Bei diesen Rückfahrten entstehen Fahrzeitverlängerungen von rund 13 Minuten durch die reguläre Busnutzung. Soweit die Expressbusverbindungen zusätzlich zum normalen Fahrplanangebot aufrecht erhalten werden sollen, müsste die bisher vom Landkreis Nienburg getragene Subventionierung der Linie anderweitig sichergestellt werden. Inwieweit der Landkreis Schaumburg hier zur Tragung der Kosten vollständig oder anteilig bereit ist, muss politisch entschieden werden. Genaue Daten bei einer gegebenenfalls verkürzten Expressbuslinie nur bis Hagenburg zu den Kosten werden derzeit ermittelt. Im Bereich der Samtgemeinde Sachsenhagen sind bereits in der Vergangenheit durch die Mitgliedsgemeinden verschiedene Buslinien zusätzlich zur Subventionierung des Landkreises finanziell unterstützt worden, um diese aufrecht erhalten zu können. Ob seitens des Fleckens Hagenburg hier eine Subventionierung der Expressbuslinien in Betracht kommt, muss ebenfalls politisch beraten werden, sobald ein Kostenangebot der Regiobus vorliegt. Foto: gi

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