BÜCKEBURG (em). Feueralarm im Schaumburger Wald. Auf einem Gutshof ist ein Holzunterstand in Brand geraten und das Feuer droht auf zwei benachbarte Gebäude überzugreifen. So lautete kürzlich der Übungsbefehl für rund 50 Feuerwehrleute aus Bückeburg und Petershagen.
Nachdem sich die ersteintreffenden Feuerwehrleute aus Rusbend ein Bild der Lage gemacht hatten, begannen sie umgehend mit dem Aufbau einer Wasserversorgung. Hierfür bauten Janzes Männer eine Wasserversorgung aus einem nahe liegenden Teich auf. Doch bereits jetzt war absehbar, dass für das Schadenszenario die Wassermenge nicht ausreichen wird. "Wir haben eine Trockenperiode und folglich einen niedrigen Wasserstand angenommen", erklärte Übungsorganisator Michael Eichhorn. Deshalb ging das zweite Rusbender Löschfahrzeug am Mittellandkanal in Stellung und baute eine fast 500 Meter lange Schlauchleitung auf. Um genügend Druck in den Schläuchen zu haben, wurde auf halber Strecke eine Pumpe zum Druckerhöhen zwischen geschaltet. Inzwischen trafen die vier Einsatzfahrzeuge der benachbarten Stützpunktfeuerwehr Meise-Warber-Achum ein. Die beiden Feuerwehren bilden zusammen den Löschzug Bückeburg-Nord und rücken gemeinsam zu Einsätzen und Übungen aus. Ortsbrandmeister Dirk Dehne übernahm bei der Einsatzübung die Funktion des Zugführers und wies seine Gruppenführer in die Lage ein. Die Besatzung des Tanklöschfahrzeuges und Rüstwagen begannen gemeinsam mit Kräften aus Rusbend mit der Sicherung der Nachbargebäude. Hierfür nahmen sie zunächst zwei Strahlrohre vor. Das notwendige Wasser kam zunächst aus dem Tanklöschfahrzeug und aus der Schlauchleitung vom Teich. Außerdem wurde eine Person aus dem Gefahrenbereich geführt. In Panik flüchteten zwei Kinder nach Brandausbruch vom Ereignisort. Dabei stürzte eines in einen Brunnen. Das zweite wies die anrückenden Feuerwehrleute ein. Die Besatzung des Löschgruppenfahrzeuges aus Meinsen-Warber-Achum setzte eine Steckleiter in den Schacht. Anschließend stieg ein Feuerwehrmann unter Atemschutz mit einer Leine gesichert in den Brunnenschacht und rettete die Person. Unterdessen traf weitere Unterstützung am Einsatzort ein. Die Löschgruppe Petershagen – Lahde aus dem benachbarten Nordrhein Westfalen traf mit einem kompletten Löschzug an der Einsatzstelle ein. "Normalerweise käme die Schwerpunktfeuerwehr Bückeburg-Stadt mit der Drehleiter zu uns", erklärt Michael Eichhorn. Angenommen wurde, dass an diesem Tage die Bückeburger bereits in einem anderen Einsatz gebunden sind, weshalb die Nordrheinwestfälischen Kameraden anrückten. Während im Einsatzleitwagen der Lahder Kräfte die Führung des Einsatzes koordiniert wurde, brachten andere Einsatzkräfte die Teleskopmastbühne im engen Hof in Stellung. "Es ist gut einmal zu sehen, wie schwer es ist, das große Fahrzeug zu rangieren", betont Volker Janze nach der Übung. Inzwischen liegt auch die Wasserversorgung zum Mittellandkanal und das Feuer kann mit dem Wenderohr der Teleskopmastbühne bekämpft werden. Zur Absicherung der Nachbargebäude haben die Feuerwehrleute aus Meinsen-Warber-Achum unterdessen ein Hydroschild aufgebaut, welches eine große Wasserwand erzeugt. So können sich andere Einsatzkräfte mit der Bekämpfung des fiktiven Brandes befassen. Nach rund einer Stunde war die Übung beendet. Nach dem Rückbau der Schlauchleitungen fuhren die 50 eingesetzten Feuerwehrleute mit den 10 Fahrzeugen ins Feuerwehrhaus Rusbend, wo die Auswertung stattfand. Organisator Eichhorn und Einsatzleiter Janze waren mit der Leistung der Kameraden zufrieden. Es hat alles sehr gut geklappt. Beide betonten auch noch einmal die Wichtigkeit der Zusammenarbeit auch über Stadt- und Landesgrenzen hinaus. "Es soll nicht die letzte gemeinsame Übung gewesen sein." fasste Michael Eichhorn zusammen, bevor sich die Feuerwehrleute mit frischen Bratwürsten stärkten. Foto: Feuerwehr