1. Hecken und Blühstreifen bieten verstärkt Nahrung und Schutz für Wildtiere

    Jägerschaft und Grundeigentümer wollen den Lebensraum der Wildtiere positiv beeinflussen / Bestand soll wieder steigen

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    Infolge von großflächig ausgeräumten landwirtschaftlichen Nutzflächen und monostrukturierter Bewirtschaftung hat sich der Lebensraum vieler Tiere stark verringert. So ist der Bestand an Rebhühnern erheblich zurückgegangen, erläutern Dieter Bünker, Hermann Platte und Udo Freiberg von der Jägerschaft des Reviers. Um sich wohlzufühlen, brauchen Rebhühner eine Landschaft mit Hecken, Hochstaudenbereichen und Ackerrainen sowie eine Bewirtschaftungsform, die ausreichend Wildkräuter und Insekten bietet. Denn, so erklärt Bünker, Jungtiere dieser Spezies benötigen im frühen Alter verstärkt die Zufuhr von tierischem Eiweiß als Nahrung. Wenn das Eiweiß in Form von Insekten von den Rebhuhn - Eltern nicht geliefert werden kann, ist eine höhere Sterblichkeitsrate zu verzeichnen. Bünker sorgt deshalb vor und stellt den Tieren Futter in einer Mischung aus Weizen und tierischem Eiweiß zur Verfügung. Prompt hat er auch erste Erfolge zu verzeichnen, wie er berichtet. Im Februar registrierte er eine Zunahme von Hähnen. Bereits im letzten Frühsommer bekam er Rebhühner mit etwa 12 Küken zu Gesicht. Darüber hinaus wird seit drei Jahren im Revier Heuerßen unter den Jagdgenossen verstärkt die Information über die Anlage von Blühstreifen und weitere Maßnahmen zur Hege von Flora und Fauna vorangetrieben. Dazu gehören die Neuanpflanzung und die Pflege von Hecken. In "hervorragender Zusammenarbeit mit den Grundstückseigentümern", wie Platte und Bünker betonen, wurden Blühstreifen eingerichtet und im letzten Frühjahr eine hundert Meter lange einreihige Hecke und ein 50 Meter langer und 10 Meter breiter Hegebusch gepflanzt. Zudem wurden im Herbst weitere 200 Meter einer doppelreihigen Hecke an einer Wiese in die Erde eingebracht. Der Flächeneigentümer hat die betreffende Fläche selbst gefräst und bei der Anpflanzung geholfen. Hecken wie Blühstreifen am Feldrand sind Lebensraum für viele Wildtiere und bieten ihnen Nahrung und Deckung. Die durchgeführten Maßnahmen sind nach Aussage Bünkers und Plattes auf breite Zustimmung gestoßen. Einige Landwirte haben angefangen, selbst Blühstreifen anzulegen und Grundeigentümer stellen Flächen uneigennützig zur Verfügung. Die Jägerschaft als anerkannte Naturschutzorganisation fühle sich der Hege und Pflege der Natur verpflichtet, hebt Bünker hervor. Dabei greifen die Jagdgenossen auch auf die Unterstützung durch das Schaumburger Hegeprogramm zurück. Mit ihrem Handeln wollen sie zu einer Aufwertung des Biotops in ihrem Revier und damit zum Schutz des Lebensraums für Tiere beitragen. Hecken, Gehölze und Blühstreifen bieten den Tieren Schutz vor ihren natürlichen Feinden.Foto: bt/privat

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