APELERN (jl). Bei strahlendem Wetter und ebenso herrlichen Aussichten vor der Kulisse der Kirche hat die Gemeinde Apelern die Festlichkeiten zu ihrem 1150-jährigen Bestehen gestartet.
Kinder eroberten die Hüpfburg, Musiker des Männergesangvereins die Bühne und Geschichtsinteressierte den Planwagen für eine moderierte Tour durch den Ort. Als Highlight begeisterte eine historische Modenschau. Die Tanz- und Trachtengruppe Groß Hegesdorf zeigte in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde wir vor gut einhundert Jahren getauft, konfirmiert und geheiratet wurde. Sogar in einer Originaltracht, die die Ururgroßmutter um 1870 sonntags in der Kirche getragen hatte, flanierte ein Model über den "Laufsteg". Für Landrat Jörg Farr sei der Besuch in Apelern sein bisher "markantestes Ereignis" in Sachen Jubiläen. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Karsten Becker staunte nicht schlecht: "Das ehrenamtliche Engagement, mit dem die Festivität begonnen hat, zeigt wie gut der Zusammenhalt hier ist." Der Gemeinde bescheinigte er eine prosperierende Entwicklung, zu der auch die ortsansässigen Vereine beitrügen. "Hier findet man alles, was man im Alltag für eine vernünftige Lebensqualität und Freizeitbeschäftigung braucht." Apelern könne sich aber auch als "kulturellen und historischen Ankerpunkt" in der Schaumburger Geschichte begreifen. Gemeindedirektor Sven Janisch unterstrich die Bedeutung der Feierlichkeiten ferner mit einem Zitat: "Wer nicht weiß, was er war, wird auch nie wissen, was er werden soll." Nicht nur regional und bundesweit, sondern auch international lasse Apelern aufhorchen. "1150 Jahre Vergangenheit bedeuten auch 1150 Jahre Zukunft", hob Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla hervor. Damit beantwortete er seine zuvor gestellte Frage, warum die Menschen im Zeitalter des ständigen Fortschritts auf alte Traditionen stolz seien. "Wir brauchen einfach viel mehr Beständigkeit, als man uns manchmal einreden will", so Hudalla. Bürgermeister Günter Knief, der zugleich seinen Geburtstag feierte, dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Mitstreitern, die den Auftakt organisiert hatten. Namentlich nannte er Heiko Struckmeier und Andreas Kölle. Am 19. Juni geht die Jubiläumsfeier am Wasserschloss Münchhausen unter anderem mit der Präsentation von historischen Gewerken weiter. Foto: jl