1. Engpässe im Erlebnispark: "steinzeichen" vor dem Aus?

    Die neue Saison sollte eigentlich heute eröffnet werden / Rückläufige Besucherzahlen / Keine kurzfristige Lösung

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    Wie Geschäftsführer Josef Wärmer bereits im vergangenen Jahr angedeutet hatte, seien die Besucherzahlen weiterhin rückläufig gewesen. Die ursprünglich einmal für eine gesunde wirtschaftliche Basis zugrunde gelegte Zahl von 100.000 per anno konnte niemals erreicht werden. Dazu kam das "volatile" Wetter - von dem sich der analog "volatile" Publikumsstrom offenbar allzu leicht ausbremsen lässt.Ob es noch eine Chance für das mehrfach preisgekrönte Terrain gibt, ist bis dato unklar. Nähere Informationen einzuholen ist schwer: Das Telefon in Steinbergen ist mittlerweile abgeschaltet. Dass es aber "Gesprächsbedarf" gibt, ist unüberhörbar. "Wir können den Park doch nicht einfach zumachen," kommentierte Bürgermeister Thomas Priemer auf Anfrage - das "steinzeichen" sei nicht zuletzt ein wichtiger Touristik-Faktor für die ganze Region. Allerdings könne nur Josef Wärmer selbst entscheiden, was zu tun sei. "Die Stadt Rinteln und der Landkreis machen sich derzeit ein Bild von der Lage," verriet Priemer, der aber gleichzeitig darauf hinwies, dass es viele Unbekannte im Kalkül gebe - und dass es "sicherlich keine kurzfristige Lösung" geben werde. Wenn alle Beteiligten an einem Tisch zusammen fänden, könnte mittelfristig wohl auch über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten diskutiert werden. Bislang hatte sich das "steinzeichen" komplett aus eigener Kraft getragen. Der Erlebnispark war im Jahr 2000 als dezentrale Projekt der Expo, der Weltausstellung in Hannover, eingeweiht worden und seitdem Jahr für Jahr um zahlreiche Attraktionen ergänzt worden. Die Besucher waren entlang eines Parcours auf dem Gelände zur spannenden Auseinandersetzung mit der Rolle des Steinhandwerks im Spiegel von Architektur, Ökologie, Kunst und Kultur eingeladen. Als Wahrzeichen für Projekt und Region hatte der international anerkannte Architekt Professor Günter Zamp Kelp ein modernes Treppenbauwerk errichtet: Den "Jahrtausendblick" auf der Kammlinie des Steinbruchs in 220 Meter Höhe, der auch von der Autobahn zu sehen ist. Das Gesamtkonzept "steinzeichen steinbergen" sollte indessen nicht nur wegen seiner praktischen Nutzbarkeit mehr als "l‘art pour l‘art" repräsentieren: Das Projekt sah für den Steinbruch vor allem auch ein "innovatives Nachnutzungskonzept" vor. "Wir wollen Zeichen setzen, wie durch Rekultivierung und Renaturierung behutsam mit Natur und Rohstoffen umgegangen werden kann," hatte Geschäftsführer Josef Wärmer bei der Eröffnung vor 16 Jahren betont. Ziel der Aktion sei es gewesen, "die vielfältigen Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten des Steinbruchs über das Jahr 2000 hinaus aufzuzeigen". In verschiedenen Programmbausteinen sollte rund um das Steinhandwerk ein Zukunftsbild entworfen werden, das Handwerk, Architektur, Ökologie, Kultur und Wirtschaft miteinander verbinde. Foto: km

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