Tschernobyl bedeute übersetzt "schwarze Zeit" und dies sei ein Synonym geworden für die bedrückende Lage der Menschen dort. Mumme hat zusammen mit anderen Aktiven jahrelang Ferienerholung in Rinteln für Kinder aus verstahlten Gebieten in Weißrussland organisiert und sammelt nach wie vor Gelder für medizinische Hilfen dort vor Ort. Karin Dennhardt aus Strücken wies darauf hin, dass die Ukraine trotz der Erfahrungen von Tschernobyl unlängst angekündigt habe, zwei weitere Atomkraftwerke bauen zu wollen. Skandalös sei, dass Deutschlannd und die EU den Bau dieser Reaktoren befürworten und finanziell auch noch unterstützen würden. Albrecht Schäffer aus Todenmann warf bei der Zusammenkunft die Frage auf, was angesichts der Risiken der Atomkraft getan werden müsse. Jeder und jede habe die Möglichkeit, "...den Atomausstieg selbst zu machen", indem man den eigenen Haushalt komplett mit Ökostrom versorgen lasse. Die Stadt Rinteln sollte dem Beispiel anderer Kommunen im Landkreis folgen und die Stromversorgung stadteigener Gebäude komplett auf Ökostrom umstellen, so Schäffer. Weiterhin sei es wichtig, Druck auf die politischen Parteien auszuüben, damit die von den Unionsparteien bereits für 2017 beschlossene Befreiung der Stromkonzerne von der Brennelementesteuer wieder rückgängig gemacht werde. Dieses fünf Milliarden schwere Steuergeschenk könne nämlich dazu führen, dass die Abschaltung unwirtschaftlich gewordener Uralt-Atomkraftwerke doch wieder um ein paar Jahre hinausgeschoben werde. Angesichts der Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima und angesichts zahlreicher Störfälle in Atommeilern weltweit sei dies nicht zu verantworten. Die Mahnwache endete mit einem Lied der Anti-Atombewegung: "Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen die Atomkraft hier im Land...!"Foto: privat
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Eine Erinnerung an 30 Jahre Atomkatastrophe in Tschernobyl
Mahnwache auf dem Marktplatz / Synonym für die bedrückende Lage der Menschen
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