RINTELN (ste). Der Winterobstbaumschnitt des Obst- und Gartenbauvereins Rinteln fand in diesem Jahr im Garten der Familie Kraschewski vor 40 interessierten Teilnehmern an einem hochstämmigen und an einem kleineren Apfelbaum statt. Der Schnitt wurde von dem Mitglied Frank Timmermann durchgeführt und bringt den Obstbäumen viele Vorteile. So dringt beispielsweise viel Sonnenlicht an die Früchte, was deren Geschmack verbessert. Zugleich wird der Befall von Schädlingen und Pilzen reduziert, günstige Arbeitsmöglichkeiten bei der Ernte werden geschaffen und eine Verzögerung des Alterns der Bäume und frühzeitiger Leistungsabfall können verhindert werden. Apfel- und Birnenbäume sollen nach Meinung des Gartenbauvereins von Anfang bis Mitte März geschnitten werden. Erfolgt der Schnitt zu früh und es kommt anschließend noch eine stärkere Frostperiode, kann der Baum durch die offenen Schnittstellen geschädigt werden. Die Äste werden immer schräg, direkt am Stamm oder Ast abgeschnitten, es dürfen keine Stummel stehenbleiben. Die Schnittstellen sollen nicht mit Baumwachs abgedichtet werden, da sich an diesen Stellen Schädlinge und auch Pilzbefall einstellen können, die den Baum dann in Mitleidenschaft ziehen. Beim Schnitt ist auch darauf zu achten, dass der Baum eine gewisse Form behält. Bei dem Apfelbaum der Familie Kraschewski gab es viele steile Austriebe (sogenannte Wassertriebe), die alle entfernt werden mussten, da sie die anderen Treibe in ihrem Wachstum behindern. Es soll soweit ausgelichtet werden, dass, wie es im Volksmund heißt, man einen Hut zwischen den Zweigen durchwerfen kann. Beim Kürzen von Fruchtholz ist darauf zu achten, dass man dort abschneidet, wo das Auge sowie die Fruchtknospen nach unten zeigen. Ein älterer Apfelbaum sollte alle drei bis fünf Jahre geschnitten werden. Gerade bei älteren Apfelbäumen sollte man beim Schnitt viel Mut aufbringen. Der Winterschnitt ist die übliche Schnittart, durch ihn sollte sich Triebentwicklung und Fruchtknospenentwicklung die Waage halten. Die Fruchtknospen bringen die Früchte für das kommende Jahr, während die Triebe erst im folgenden Jahr Fruchtknospen ansetzen.
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