REHREN A/R (jl). Dem Aufruf, die Dorferneuerung aktiv zu begleiten, sind zahlreiche Rehrener gefolgt. Zur zweiten Arbeitskreissitzung blieb kein Stuhl im Vereinsheim frei. Mehr als drei Stunden wurde diskutiert. Im Fokus standen erste Ideen für ein Dorfgemeinschaftshaus in der Scheune an der Gemeindewiese.
Die drei von Bauingenieur Volker Wehmeyer vorgestellten Skizzen unterschieden sich dabei vor allem in der Raumaufteilung. Favorit ist ein 125 Quadratmeter großer Saal mit Küche und ein halb so großer Raum daneben mit Bühne und Trennwand. Bis zu 100 Personen hätten Sitzplätze, so Wehmeyer. Weil das Gebäude als kulturlandschaftsprägend gelte, sei die Umnutzung auch ohne aufwendige Planänderungen möglich – sofern die Ansicht weitgehend erhalten bleibe. Für Gesprächsstoff sorgten einmal mehr die Kosten. Zu einer konkreten Summe wollte sich der Planer aber nur ungern hinreißen lassen. Er kalkulierte wohl mit rund 600.000 Euro. Ingrid Möller, Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, erinnerte daran, dass eine "sensationelle" Zuschussquote von 73 Prozent in Aussicht stehe. Bürgermeister Wolfgang Lehrke ging noch weiter: Diese nicht zu nutzen wäre "unverantwortlich". Von Seiten der Versammlung wurde hingegen die Sorge um ein "Eurograb" laut. Zu schwammig seien die Angaben, vor allem zu den Folgekosten. Gedanken über eine Trägerschaft und ein kostendeckendes Konzept hätten längst erfolgen müssen. Auch auf die Bausubstanz blickten einige skeptisch. Ein Neubau ist aus Lehrkes Sicht aber keine Alternative. Auch Wehmeyer bewerte es als schwierig, eigens dafür einen Bebauungsplan aufzustellen. Zudem sei der Zustand der Scheune für ein Gebäude aus den 50er-Jahren "normal". Der Bauingenieur räumte aber auch ein: Bisher gebe es noch keine genauen Untersuchungen. AK-Mitglied Meinhard Strohschnieder zeigte sich vom Projekt überzeugt: "Das wird ein Schmuckstück, von dem alle Rehrener profitieren." Das Geld sei keine Steuerverschwendung, sondern eine Investition in die Zukunft. Strohschnieder: "Wir hätten endlich die Möglichkeit, uns im Ort zu treffen und zu feiern." Aber genau das beunruhigte auch Anrainer, die sich schon lärmenden Discoabenden ausgesetzt sahen. Solche Events sollen jedoch nur die Ausnahme sein. Neben der Kritik gab es auch immer wieder spontanen Applaus. Die Entscheidung obliegt letztlich dem Gemeinderat. Ab Herbst wird er sich, sofern alle Genehmigungen vorliegen, der Materie annehmen. Foto: jl