1. "Massive Umweltauswirkungen" beim geplanten Trassenbau befürchtet

    Förderverein der Bückeburger Niederung lehnt Bau der Bahntrasse ab / "Kompromisse finden"

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    BÜCKEBURG (sk). Die vorgesehene Neubautrasse zwischen Bückeburg und Porta Westfalica stößt beim Förderverein der Bückeburger Niederung auf große Ablehnung. Daher stellte der zweite Vorsitzende Wolfhard Müller auf der Jahreshauptversammlung den Entwurf für eine Stellungnahme gegen das geplante Bauprojekt vor, das direkt am Gebiet der Bückeburger Niederung vorbei führen soll. Der Verein befürchtet "nicht zu vertretende Belastungen für den Naturhaushalt" des hochsensiblen Areals. Kritisiert werden neben den "massiven Umweltauswirkungen" auch der erheblichen Flächenverbrauch der Neubaumaßnahme. Die Bückeburger Niederung gelte als "eines der bedeutendsten Feuchtraumgebiete Niedersachsens". Durch die "erhebliche finanzielle Unterstützung" des Landes Niedersachsen, der EU, des Landkreises Schaumburg, der Stadt Bückeburg und des Fördervereins habe sich ein "einzigartiges Biotop entwickelt, das vielen hochgefährdeten Tierarten Lebens- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet". Daher plane der Landkreis auch eine Vergrößerung des Naturschutzgebietes. Zusätzlich seien durch die Renaturierung der Gewässer und die Schaffung von natürlichen Überschwemmungsgebieten die schadensverursachenden Hochwasser vor allem in den Orten Evesen und Meinsen seit Jahren ausgeblieben, argumentiert der Verein. Als "sensibel" betrachten die Naturschützer zudem die geologischen Verhältnisse der Bückeburger Niederung sowie im Bereich des Schaumburger Waldes. Sollten die dortigen Bodenschichten beeinträchtigt werden, so hätte das Folgen für den Grundwasserstand, was "fatale Auswirkungen" auf das Feuchtgebiet bis in den Schaumburger Wald und auch darüber hinaus hätte. Weiterhin sei davon auszugehen, dass durch die immensen Eingriffe der nahegelegene Mittellandkanal "erheblich in Mitleidenschaft gezogen" werde. Ebenso befürchten die Vereinsmitglieder den Verlust von landwirtschaftlichen Flächen und negativ beeinflusste landwirtschaftliche Ackerlanderträge durch die Grundwasserveränderungen.

    In ihrem Protestschreiben fordert der Förderverein das zuständige Bundesministerium auf, seinen Verpflichtungen nach dem Schienenausbaugesetz von 2004 nachzukommen, das den vierspurigen Ausbau des bestehenden Streckenabschnitts zwischen Minden und Haste beinhalte. Das dies bisher nicht geschehen sei, bezeichnete Müller als "Ignoranz der Verkehrsminister ohnegleichen". Die erste Vorsitzende Eva von Löbbecke sprach sich dafür aus, gemeinsam mit den betroffenen Landwirten gegen die Baupläne vorzugehen: "Wir müssen Kompromisse finden." Reinhard Luhmann bestärkte die Forderung der Vereinsvorsitzenden mit den Worten: "Uneinigkeit wäre eine Dummheit. Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Derzeit wird der Entwurf der Stellungnahme vom Landesverband des "Naturschutzverband Niedersachsen" (NVN) überprüft und soll anschließend ebenfalls vom NVN beim zuständigen Bundesministerium eingereicht werden. Als Mitglied des NVN setzt der Förderverein Bückeburger Niederung mit diesem Vorgehen auf die bessere, rechtliche Stellung des anerkannten Naturschutzverbandes.

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