1. Belegschaft setzt ein
Signal gegen Tarifflucht

    Beschäftigte der Fränkischen Rohrwerke legen zweistündigen Warnstreik ein

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    BÜCKEBURG (em). Für zwei Stunden lief gestern im Bückeburger Werk der Fränkischen Rohrwerke nichts mehr: Die IG Metall hatte die Belegschaft zu einem Warnstreik aufgerufen. Unter dem Motto "Tarifflucht nicht mit uns" setzten sich die Beschäftigten gegen den Verbandsaustritt ihres Arbeitgebers zur Wehr. Am gestrigen Dienstag hatten sich IG Metall und Geschäftsführung zu Verhandlungen über die Rückkehr in die Tarifbindung getroffen. Bereits nach knapp 30 Minuten seien die Verhandlung ohne Ergebnis abgebrochen worden, erklärte die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung. Ralf Meier, Betriebsratsvorsitzender: "Die Beschäftigten wollen zurück in die Tarifbindung. Ohne nachvollziehbare Begründung sind sie nicht bereit, auf tarifliche Standards zu verzichten." Hintergrund: Die Fränkischen Rohrwerke produzieren in Bückeburg mit etwa 50 Beschäftigten Drainagerohre. Im Februar 2016 erklärte der Arbeitgeber den Austritt aus dem Arbeitgeberverband. Einstimmig wurde seinerzeit eine Tarifkommission gewählt. Die Tarifkommission sollte den Arbeitgeber zur Rückkehr in die Tarifbindung auffordern.

    "Wir haben dem Arbeitgeber deutlich gemacht, dass wir zur Lösung von nachgewiesenen wirtschaftlichen Problemen grundsätzlich immer gesprächsbereit sind. Das setzt natürlich voraus, dass der Tarifvertrag nicht in Frage gestellt wird und das Unternehmen die zur Beurteilung der Situation notwendigen Zahlen zur Verfügung stellt. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass die Unternehmensleitung dazu nicht bereit ist", erklärte Thorsten Gröger, Geschäftsführer der IG Metall Nienburg-Stadthagen. Unmut bei den Streikenden erntete ein Forderungskatlog des Arbeitgebers, der bereits im Vorfeld der Verhandlung schriftlich der IG Metall von der Arbeitgeberseite zugestellt wurde. So wolle der Arbeitgeber unter anderem in 2016 die Entgelte nicht mehr erhöhen, alle Belastungszulagen ersatzlos streichen und über sämtliche Freischichten und große Teile des Urlaubs einseitig verfügen, teilte die Gewerkschaft mit. Mit ihrem Warnstreik hätten die Beschäftigten ein klares Signal gesetzt. "Wir erwarten vom Arbeitgeber, dass er sich deutlich bewegt und zur Rückkehr in die Tarifbindung bereit ist", erklärte Thorsten Gröger. Foto: privat

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