BAD REHBURG (jan). Ein kurzes Gespräch miteinander im Foyer vom "Haus Viktoria Luise", dann schwärmen sieben Frauen in alle Richtungen aus. "Wir besuchen jetzt unsere Freunde", sagt eine von ihnen. "Unsere Freunde"– das sind die Bewohner der Bad Rehburger Einrichtung, in der überwiegend Menschen mit Beeinträchtigungen leben. Seit vielen Jahrzehnten schon existiert dieser Besuchsdienst.
Aus Münchehagen kommen alle sieben Frauen. Es seien im Lauf der Jahre aber auch schon Frauen aus anderen Rehburg-Loccumer Ortsteilen dabei gewesen, sagen sie. Initiiert hat den Besuchsdienst wohl der Vorgänger des Vorgängers vom jetzigen Münchehäger Pastor Sönke von Stemm. Da es so geblieben ist, dass der Pastor des Nachbarortes für die Seelsorge in den diversen Einrichtungen Bad Rehburgs zuständig ist, blieb auch die Tradition des Besuchsdienstes bestehen. Dieser steht mehr oder weniger unter der Leitung des Pastors. Wobei von Stemm zum einen darauf hinweist, dass der Besuchsdienst ökumenisch sei, er es sich zum anderen als Neuling in der Gemeinde auch gerne gefallen lasse, von den Damen an die Hand genommen und in den Kreis ihrer Freunde im "Haus Viktoria Luise" integriert zu werden. Den Bewohnern des Hauses konnte er sich an seinem allerersten Montag – jeweils montags, 15 bis 18 Uhr, ist auf das Eintreffen der Gruppe Verlass – bei einer Kaffeetafel vorstellen, zu der das "Haus Viktoria Luise" eingeladen hatte. Die weiteren Montage bestehen dann im Ausschwärmen aller Besucher zu denjenigen, die sie schon lange kennen oder auch zu solchen, die neu im haus sind und denen sie ihre Besuche anbieten möchten. An manchen tagen stehen auch Andachten, Ausflüge, Spaziergänge oder Kegeln auf dem Programm. Darum, dass ihr Besuch erwünscht ist, sorgt sich niemand aus der Gruppe.Foto: jan