1. Sommerfest und Weihnachtsmarkt 
gehören nun der Vergangenheit an

    HGV verkündet das Aus der beiden Traditionsveranstaltungen / Zu viele Verluste gemacht / Neuer 1. Vorsitzender gesucht

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    40-mal richtete der HGV mit seinen Organisationsteams und weiteren Helfern den weit über die Grenzen Lindhorsts bekannten Weihnachtsmarkt aus, 26-mal lockte das Sommerfest Besucher an. Für beides wird es trotz des sehr guten Besuchs im Vorjahr keine Neuauflage geben. Am Freitagabend folgte die Mitgliederversammlung des Vereins dem Vorschlag des Vorstandes, ab sofort keine der beiden Traditionsveranstaltungen in Eigenregie mehr durchzuführen. Der Vorsitzende André Treichel, der zum letzten Mal seinen Rechenschaftsbericht ablieferte, begründete dies mit den Worten: "Die Kosten sowohl beim Weihnachtsmarkt als auch beim Sommerfest im letzten Jahr überstiegen die Einnahmen deutlich". Und weiter: "An dieser Situation wird sich zukünftig nichts ändern". Selbst wenn der HGV sich für die beiden Feste einen anderen Standort suche, bleibe unter dem Strich stets ein Defizit. "Wir haben in den letzten Jahren nur Miese gemacht", betonte er. Treichel stellte weiter fest, dass bei beiden Veranstaltungen trotz des sehr guten Besuchs die Umsätze nicht mehr wie in früheren Jahren und damit die Einnahmen geringer waren. Obendrein hätten die Kosten für die notwendige Verkehrslenkung wegen der Sperrung des innerörtlichen Bereichs bei Markt und Sommerfest dem Verein massiv die Bilanz verhagelt. Nach Aussage von HGV – Kassenwart Jürgen Widdel flatterten dem Verein dafür im letzten Jahr Rechnungen in Höhe von 2.600 Euro ins Haus. Absender war die Gemeinde Lindhorst, die die von der Verwaltung der Samtgemeinde ausgestellte Rechnung für die Verkehrslenkungsmaßnahmen an die Veranstalter weiterleitete, erläuterte Widdel den Vorgang. 2015 habe der Landkreis dem HGV als Veranstalter aufgetragen, erstmals selbst für die notwendigen Lenkungsmaßnahmen zu sorgen, so Widdel. Der HGV – Vorstand wandte sich deshalb an die Verwaltung. Diese sorgte für die nötige Ausschilderung mit den entsprechend anfallenden Kosten. In den vielen Jahren zuvor war keine Rechnung im HGV – Briefkasten gelandet, erinnerte sich der Kassenwart, obwohl jeweils eine innerörtliche Sperrung durchgeführt worden war. Auf Nachfrage einiger Mitglieder führte Treichel aus, dass die Verwaltung der Gemeinde und die einzelnen Fraktionen im Lindhorster Gemeinderat über das Aus für die beiden Veranstaltungen informiert worden seien. Allerdings habe es nach seiner Kenntnis keine Reaktion darauf gegeben. Bei ähnlichen Veranstaltungen in Rodenberg und Sachsenhagen erhielten die Veranstalter keine Gebührenrechnungen für Maßnahmen zur Verkehrslenkung, hieß es aus dem HGV – Vorstand. Die Orte dort träten eher noch als Sponsoren auf. Möglicherweise wird es auf Anregung aus dem Kreis der Mitglieder in diesem Jahr zur Weihnachtszeit auch keine Beleuchtung der Bahnhofstraße geben. Der HGV stelle die Sterne zur Verfügung, sorge für die notwendigen Leuchtmittel und müsse schließlich noch dafür bezahlen, wenn sie befestigt würden, wurde aus dem Vorstand vorgetragen. Aus den Reihen der Mitglieder wurden Stimmen laut, das Gespräch mit der Gemeinde zu suchen, um die Kommune zu mehr Einsatz zu bewegen und um eventuelle Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung auszuloten. Darüber hinaus wollen die Geschäftsleute überlegen, wie es weitergehen könne, ohne Gefahr zu laufen, ständig "Miese" zu machen, so der Vorsitzende. Das Team des in den letzten Jahren mit sehr großem Erfolg, aber auch mit finanziellem Verlust, ausgerichteten Adventskalenders macht mit seinen Planungen weiter. Auch wird die Wunschbaum – Aktion weiterlaufen. Möglicherweise wird sich der HGV an dem für Weihnachten 2017 geplanten kleinen Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz der evangelischen Kirchengemeinde beteiligen. Die Organisation liegt bei der Kirchengemeinde, die, so war zu hören, örtliche Verein mit ins Boot holen möchte. Den im Saal von Hof Gümmer anwesenden HGV – Mitgliedern gelang es nicht, bei den turnusmäßig anstehenden Wahlen zum Vorstand, einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Matthias Meyer, der die Aufgabe des Wahlleiters übernommen hatte, zeigte sich überrascht, als der bisherige Vorsitzende erklärte, dass er für eine neue Kandidatur nicht zur Verfügung stünde. In der Runde der Mitglieder fand sich niemand, der das Amt übernehmen wollte. Für Schriftführer Torsten Schmidt hieß es dagegen Wiederwahl. Die kommissarische Leitung des Vereins liegt jetzt in den Händen des 2. Vorsitzenden Frank Krüger. Foto: bt

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