RODENBERG (mh). Schaufel statt Stift, Eimer statt Einmaleins – für die Kinder der Klasse 4b der Julius-Rodenberg-Grundschule stand kürzlich ein etwas anderer Unterricht auf dem Stundenplan. Zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Deborah Pause machten sich die 19 Schüler daran, im Waldklassenzimmer im Bürgerpark tatkräftig auszuhelfen.
Zehn Kubikmeter Holzhackschnitzel galt es rund um den Baumscheiben-Pfad als Fallschutz zu verteilen. Die noch recht neue Station besteht aus einem Pfad mit unterschiedlich hohen, aneinander gereihten Baumscheiben aus dem Stamm einer 15 Meter langen Auetaler Eiche. Dieser Pfad fördert und fordert die Sinne der Kinder auf vielfache Weise. Nun galt es, den Boden um die Scheiben mit dem zerkleinerten Holz zu bedecken. "Holzhackschnitzel haben im Vergleich zu Rindenmulch unter anderem den Vorteil, dass sie kaum Wasser aufnehmen und daher langsamer verrotten", erklärte Sabine Rose, pädagogische Mitarbeiterin der Grundschule und Ansprechpartnerin rund um das Waldklassenzimmer. Seit 1999 besteht das Waldklassenzimmer im Bürgerpark des Fremdenverkehrsvereins. Seit einigen Jahren arbeiten Verein und Schule eng zusammen. Diese Kooperation ist vergangenes Jahr vertraglich durch den Vereins-Vorsitzenden Friedrich Hardekopf und dem Schulleiter Uwe-Jens Eberhardt besiegelt worden. Als Umweltschule hat das Thema Natur und Umwelt bei der Rodenberger Grundschule generell einen hohen Stellenwert. Das Waldklassenzimmer kann die Schule auf vielfältige Weise auch über den Sachunterricht hinaus nutzen: Beispielsweise fand hier im Rahmen der Projektwoche eine Lesung mit dem Thema "Märchen" statt, auch für Sportstunden gibt es Möglichkeiten unter anderem mit dem 15 Meter langen Balancierpfad. Zudem ist der Weg von der Schule den Alten Rodenberg zum Waldklassenzimer hinauf für die Kinder auch schon eine sportliche Angelegenheit, erklärte Sabine Rose. Da Arbeiten an der frischen Luft bekanntlich hungrig macht, hatte die 2. Vorsitzende des Vereins Elke Exner ein gesundes Frühstück für die Schüler vorbereitet. Ihr Mann Reinhard Exner sowie Friedrich Hardekopf reihten sich derweil als "Gastschüler" in die 4b ein und legten selbst Hand an, damit der große Berg Holzhackschnitzel schnell kleiner wurde. Foto: mh