1. Abgase wabern bis 
zum Bedarfsplan

    Vertagte Absauganlagen und Anbau

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Fehlende Absauganlagen in Feuerwehrhäusern der Samtgemeinde Rodenberg haben im Feuerschutzausschuss zu einer Diskussion geführt, die in Teilen deutlich wahlkämpferische Züge trug. Anschaffungen wurden nicht beschlossen: Erst soll der in etwa einem halben Jahr vorliegende Brandschutzbedarfsplan abgewartet werden. Mindestens bis dahin wabern weiterhin Abgase über die Einsatzkleidung.

    Den offensichtlichen Mangel hatten die Apelerner Feuerwehr sowie die SPD-Fraktion in ihren Anträgen konkretisiert. Für die Verwaltung machte Hauptamtsleiter Günter Wehrhahn zunächst deutlich, dass neben Rodenberg und Lauenau nur Algesdorf, Groß Hegesdorf und Reinsdorf keiner Maßnahmen bedürfen. In den übrigen neun Gerätehäusern bestehe Handlungsbedarf. Pro Objekt würden bis zu 15.000 Euro benötigt. Auf die Frage von Ralf Sassmann (WGR), warum das Thema erst jetzt Bedeutung erlange, verwies Wehrhahn auf die seit 2001 bestehende Einbaupflicht. Udo Meyer (CDU) sah Versäumnisse bei der früheren SPD-Mehrheitsfraktion: "Da ist 15 Jahre nichts passiert. Wir werden schneller handeln." Allerdings sollte dies erst nach Vorliegen des Brandschutzbedarfsplans erfolgen. Ein umgehender Einbau und späteres erforderliches Umrüsten führe nur zu unnötigen Kosten. Die Kritik aus Reinsdorf, dass es ihrem Fahrzeug an vorgeschriebener Normbeladung mangele, wies Wehrhahn zurück: Die Einsatzbereitschaft sei laut Feuerwehrtechnischer Zentrale gegeben. Dies beantworte seinen Antrag nicht, erwiderte Hans-Dieter Brand (SPD): Ob die Beladung komplett sei, habe der Prüfbericht nicht angesprochen. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Jens Löffler erklärte, dass das beklagte Fehlen der Atemschutzausrüstung "abgesprochen" gewesen sei. Allerdings würde ein Notstromaggregat fehlen. Dafür hätten bislang die Mittel gefehlt. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla versuchte, die sich aufschaukelnde Diskussion zu entschärfen: "Für die Feuerwehren ist immer viel getan worden", erklärte er. Bislang habe der "Fokus eben auf großen Autos gelegen". Nun stünden die Absauganlagen an, die ebenfalls "zügig umzusetzen" seien. Doch halte er es für sinnvoll, die Erkenntnisse aus dem Brandschutzbedarfsplan abzuwarten. Dann könne ein "logischer Prozess mit tragfähigen langfristigen Lösungen fortgesetzt werden". Hudalla zitierte dabei ausdrücklich den Apelerner Ortsbrandmeister Andreas Kölle. Dieser hatte zuletzt mit deutlichen Worten einen Anbau an das Gerätehaus gefordert, um Kleidung vor Auspuffgasen zu schützen und die drangvolle Enge im Gebäude zu beseitigen. Ausschussvorsitzender Wolfgang Kölling (SPD) sprach sie ebenfalls für ein Abwarten aus. Allerdings befürchtete er schon neue finanzielle Herausforderungen: "Wenn wir das Gebäude anpacken, kommt da eine sechsstellige Summe heraus." Foto: al

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