Meerschweinchen als Therapiepartner nutzen

STADTHAGEN (gr). Im Rahmen der Europäischen Projektwoche der Paritätischen Lebenshilfe fanden in der Fachschule mehrere Workshops statt. Am Ostring konnten Schüler im zweiten Lehrjahr an den angebotenen Workshops mit den Themen Gebärdensprache, Autismus, Basale Stimulation und Tiergestützte Pädagogik teilnehmen. Britta Turner von der Diakonischen Stiftung Wittekindshof betreibt in Bad Oeynhausen die tiergestütze Pädagogik und bringt den Schülern näher, wie man mit Tieren bestimmt Ängste therapieren kann. Das Wichtigste, was sie den Lehrlingen an die Hand gibt, ist eine Anleitung für ein Konzept, sodass es leichter fallen sollte, einen Chef davon zu überzeugen, mit Tieren arbeiten zu dürfen. Neben den Schülern aus Deutschland sind auch vier Österreicher anwesend. Die Unternehmung erhält damit einen Austausch-Charakter, da gleichzeitig zwei Schüler in Österreich an der Projektwoche teilnehmen. Das hat den Sinn, das Erfahrungen ausgetauscht werden können und man auch kennen lernt, wie in anderen Ländern Europas therapiert wird. Praxisbezogen wird im Workshop zunächst mit Meerschweinchen gearbeitet. "Ich hielt Meerschweinchen am Anfang auch für komplett ungeeignet. Aber mittlerweile weiß ich, dass die Arbeit mindestens genauso gut funktioniert wie mit einem Hund", erklärt Turner den Lernenden. Aber sie spricht auch davon, dass es besonders bei Meerschweinchen eine Menge zu beachten gibt. Lebhafte Kindergruppen zum Beispiel würden der Höchststrafe für den Nager gleichkommen. Sie empfiehlt, Meerschweinchen höchstens bei ein bis zwei Kindern anzuwenden, aber gerade Senioren mit ihrer ruhigen Art fallen in das Klientel für die Pädagogik mit Meerschweinchen. Dabei können die Tiere nur beobachtet werden, direkt berührt, es mit mehreren Sinnen wahrgenommen oder mit ihm interagiert und verständigt werden. Wie die zu Betreuenden mit den Tieren agieren sollen, müssen die Auszubildenden später von Fall zu Fall selbst entscheiden. Foto: gr