1. Ein "...völlig irrer Dauerbrenner"

    Drift ist erneut Thema der Ortsratssitzung / Anwohner wehren sich gegen Sanierungsbeiträge

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    RINTELN (ste). Das westliche Wohnquartier und insbesondere die "Drift" sind nach Einrichtung der Fußgängerzone zu einer innerstädtischen Umgehung geworden. Nachdem man die Nutzung der Westumgehung quasi "erzwingen" wollte, richtete die Stadt auf Antrag des Ortsrates ein intelligentes Schrankensystem ein, bei dem nur ein ausgewählter Personenkreis mit Berechtigungskarte Durchfahrt hatte; die Akzeptanz der Umgehungsstraße stieg. Die Schranke spaltete jedoch auch die Politik und rief Bürger der benachteiligten Straßen im östlichen Altstadtbereich rund um die Brennerstraße und Ritterstraße auf den Plan. Eine Neiddebatte wurde von der Politik angefacht. Dann die Rolle rückwärts. 2012 wurde die Schranke "probeweise für ein Jahr" geöffnet: "Daraus sind mittlerweile vier Jahre geworden", empörte sich Dr. Gert Armin Neuhäuser (WGS). Die Begründung für die Öffnung empfand er als "...völlig irre": "Da wird argumentiert, dass man die Fertigstellung der Entlastungsstraße am Jibi-Markt abwarten will, bevor man weitere Maßnahmen in der Drift einleite", so Neuhäuser, der plakativ darstellte: "Da könnte man auch den Ausbau der A 33 abwarten, ob sie Auswirkungen auf den Rintelner Verkehr hat!"

    Möglichen Plänen der Stadtverwaltung, bei der Sanierung der Drift 2017 den Anliegern Beiträge auf‘s Auge zu drücken, erteilte er schon jetzt eine Absage: "Die Drift ist Schrott, kaputtgefahren durch den vielen Verkehr und die Busse!" Die Anlieger hätten daran keine Schuld. Seine Forderung: "Schranke wieder in Betrieb nehmen!" Schilder "Nur für Anlieger" hielt er für reine Verkehrs-Kosmetik, denn "...ohne Kontrolle, keine Wirkung!" Die alte Neiddebatte der östlichen Altstadt gegenüber dem westlichen Wohnquartier nahm Stefan Frühmark wieder auf. Mit der CDU werde es keine Wiederinbetriebnahme der Schranke geben, auch wegen Fragen von Bewohnern anderer Stadtteile (östliches Alstadtquartier) nach Schranken für ihren Bereich. Sein Heil für den um das Dreifache gestiegenen Verkehr in der Drift: "Fahrbahnverengungen und Verringerung der Attraktivität der Durchfahrt!" Unterstützung erhielt Dr. Neuhäuser allerdings von den Grünen. Gerhard Helmhold hatte eine Stellungnahme der Initiative "U3 Umgehung Drift" dabei, in der sich die Anlieger zur Verkehrsproblematik äußerten. Deren Fazit: "Sollten die geplanten Maßnahmen den Verkehr nicht auf das Niveau wie zu Zeiten mit Schranke reduzieren, sei die Zweckbestimmung der Westumgehung verfehlt und man erwarte weitergehende, wirkungsvolle Maßnahmen!" Anwohnerbeiträge zur Sanierung der Drift lehnten die Anwohner nach dem Verursacherprinzip kategorisch ab. Eine neue Schranke war auch der SPD nicht geheuer. Helma Hartmann-Grolm plädierte für die Verwaltungsvorlage, nachdem beim Ausbau der Drift Verkehrmöblierungen den Verkehr unattraktiv machen sollen. Dem folge der Ortsrat auch mehrheitlich. Bis die Drift 2017 in drei Bauabschnitten saniert wird, sollen mobile Elemente für eine Erschwerung des Verkehrs sorgen. Dabei sollen die Anwohner mit eingebunden werden. Mit den Verkehrsbetrieben soll abgestimmt werden, wie man die Durchfahrtfrequenzen der Busse reduzieren kann. Foto: ste

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