1. Stärkung von Vertrauen und Zugehörigkeit

    Landtagsabgeordneter Belit Onay referiert über Vertrag mit Muslimverbänden

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    STADTHAGEN (pp). Die Teilhabe der Muslime am kulturellen und sozialen Leben, das gegenseitige Vertrauen sowie das Zugehörigkeitsgefühl der Muslime zur Niedersächsischen Bevölkerung zu stärken sind drei wichtige Ziele eines Vertrages, der zwischen dem Land Niedersachsen und muslimischen Verbänden geschlossen werden soll. Über den aktuellen Stand des Verfahrens referierte im Kreishaus auf Einladung der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen der Grünen-Landtagsabgeordnete Belit Onay.

    "Die Verträge werden geschlossen in dem Wunsch, das friedliche und gedeihliche Zusammenleben aller Menschen in einem freiheitlich-pluralistischen Gemeinwesen zu fördern und zu festigen und in der Absicht, stets für Werte wie Humanität, Solidarität, soziale Gerechtigkeit und der Gleichberechtigung von Mann und Frau einzutreten", heißt es hier. "Es gibt dazu deklaratorische Regelungen, Verpflichtungen und Absichtserklärungen", berichtete Onay den Gästen, die sich aus Vertretern der muslimischen Verbände DITIB und Milli Görüs, Parteimitgliedern der Grünen sowie Schulleitungen zusammensetzten. Wichtig für die Muslime sind unter anderem Regelungen zum Bestattungswesen, in dem andere religiöse Vorschriften gelten, zum Bildungswesen, Feiertagsregelungen oder religiöser Betreuung in Einrichtungen wie Gefängnissen, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Das Land Niedersachsen erklärt sich auch bereit, die muslimischen Verbände über fünf Jahre hinweg mit jeweils bis zu 100.000 Euro jährlich zu unterstützen. "Derzeit gibt es nur ehrenamtliche Strukturen, was die Zusammenarbeit für beide Seiten erschwert", erläuterte Onay. Niedersachsen, betonte der Abgeordnete, ist das einzige Bundesland, in dem es möglich ist, islamische Theologie zu studieren. Die gewaltbereiten Islamisten seien nicht religiös sozialisiert sondern entdeckten den Islam erst im Zuge ihrer Radikalisierung. Da nicht gewünscht sei, den konservativen Islam aus anderen Ländern zu übernehmen, sei es wichtig, dass in Deutschland ausgebildete islamische Theologinnen und Theologen die jungen Menschen unterrichten, betonte der Stadthäger Arzt Dr. Ali Ünlü, der für die DITIB an der Veranstaltung teilnahm, die Wichtigkeit des Studienganges. Grünen-Kreisvorstandsmitglied Irmhild Knoche ergänzte, dass derzeit rund 1.800 Studierende dieses Studium absolvieren. Foto: pp

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